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Entschädigungen für Ernteeinbußen an Bedingungen knüpfen

08. August 2018 | Landwirtschaft, Moorschutz, Klimawandel, Massentierhaltung

Landwirtschaft muss zukunftsfähig gemacht werden

Angesichts der langanhaltenden Trockenheit fordert der BUND Brandenburg, Finanzhilfen wegen Ernteeinbußen künftig nur noch an landwirtschaftliche Betriebe auszuzahlen, die nachweisen können, dass sie Maßnahmen zur Klimaanpassung und für den Klimaschutz getroffen haben. Hierfür müsse das Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Landwirtschaft des Landes Brandenburg (MLUL) jetzt Kriterien erarbeiten.

Dazu erklärt Carsten Preuß, Vorstandsvorsitzender des BUND Brandenburg: „Wir bedauern, dass die Bauern des Landes zu den größten Opfern dieses Sommers zählen. Nachhaltig wirtschaftende Landwirte leisten einen wichtigen Beitrag zum Schutz der Umwelt und der Natur. Die witterungsbedingten Ernteausfälle bringen einige Betriebe jedoch in existentielle Probleme und Hilfe ist hier selbstverständlich erforderlich.

Der BUND Brandenburg mahnt allerdings, dass die Probleme der Betriebe durch staatliche Zuwendungen nicht gelöst werden. Preuß: „Die Landwirtschaftsbetriebe müssen viel weiter denken, als undifferenziert Hilfsgelder zu fordern. Notwendig ist, dass sich die Landbausysteme ändern, da sich auch das Klima ändert. In Zukunft darf es keine reflexhaften Finanzhilfen für Bauern mehr geben.“  Vielmehr sollte die Auszahlung von staatlichen Hilfen an die Bedingung geknüpft werden, dass Anpassungs- und Klimaschutzmaßnahmen durchgeführt wurden oder werden.

Vor dem Hintergrund bereits spürbarer Klimaänderungen wird es auch für Landwirte immer wichtiger, sich mit den Folgen des Klimawandels auseinanderzusetzen. Zunehmende Extremwetterereignisse sowie Veränderungen der Jahresdurchschnittstemperatur erfordern Anpassungsmaßnahmen. Hierzu zählen beispielsweise eine vielfältige Fruchtfolge, eine regional angepasste Sortenwahl und eine angepasste Wasserhaltung. Die Fähigkeit des Bodens zur Wasserspeicherung kann zudem über Humusaufbau verbessert werden. 

Der Aufbau von Humus bindet außerdem CO2 im Boden und leistet so einen Beitrag zum Klimaschutz. „Da die Landwirtschaft für rund sieben Prozent der deutschen Treibhausgas-Emissionen verantwortlich ist, müssen auch die Landwirte umsteuern. Das heißt unter anderem Reduzierung der Tierhaltungsplätze, weniger Pestizide und weniger synthetische Düngemittel. Und vor allem dürfen Moorböden nicht weiter trockengelegt werden“, fordert Preuß. „Ein Hektar entwässertes Niedermoor stößt jedes Jahr so viele Treibausgase aus wie 185.000 km PKW-Fahrt. Wer - wie die Landwirte - unter den katastrophalen Folgen des Klimawandels leidet, dem sollte klar sein, dass das schnellstmöglich beendet werden muss!"

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