Position zum Ausbau der erneuerbaren Stromgewinnung
Position des BUND Brandenburg - Beschlossen auf dem Gruppensprecher:innentreffen am 24. Juni 2023
Wir wollen, dass die Klimaschutzziele des Pariser Abkommens erreicht werden, um die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen. Deshalb fordern wir den Verzicht auf fossile Energieträger, auch auf die heimische Braunkohle und den Ausbau der erneuerbaren Energien wie der Windkraft und der Photovoltaik.
Der Ausbau der Erneuerbaren Energien ist für eine klimaneutrale Stromversorgung unabweisbar notwendig. Die globale Erhitzung ist eine akute Bedrohung nicht nur für die Menschen, sondern schädigt auch die Biodiversität und die Natur in Brandenburg. Sollte das 1,5 Grad Ziel verfehlt werden, droht ein katastrophaler Klimawandel, der auch verheerende Folgen für die Artenvielfalt mit sich bringen würde.
Gleichzeitig führt die Nutzung der Erneuerbaren Energien zu einer direkten Flächeninanspruchnahme vor Ort. Dadurch entstehen auch Gefahren für den Artenschutz, den Erhalt der biologischen Vielfalt und der landschaftlichen Schönheit, die es zu begrenzen gilt.
Deshalb kann der Ausbau der erneuerbaren Energien nicht ungesteuert und schon gar nicht grenzenlos erfolgen. Aus guten Gründen hält der BUND Brandenburg als anerkannter Naturschutzverband Anlagen zur Energieerzeugung in Schutzgebieten und im Wald nur in absoluten Ausnahmefällen und in einem eng begrenzten Rahmen für vertretbar. Zur Position siehe rechts.
Die Bedarfsdeckung darf nicht als höherrangiges, öffentliches Interesse gegen den Naturschutz und die Erhaltung unserer Lebensgrundlagen ausgespielt werden. Vielmehr muss der Ausbau der erneuerbaren Energieträger in einem naturverträglichen Rahmen erfolgen. Der Energieverbrauch darf nicht mehr wachsen.
Um den Flächenbedarf zu begrenzen darf wirtschaftliches Wachstum nur bei erhöhter Energieeffizienz und ohne Steigerung des Endenergiebedarfes erfolgen. Denn Flächen sind kostbar und angesichts der Biodiversitätskrise muss die Planung heute auch Artenschutz, Landschaftsschutz und die Ernährungssicherheit im Blick behalten. Vor diesem Hintergrund haben wir die folgende Position erarbeitet.
Diese Position bezieht sich auf den Flächenbedarf für den Ausbau der erneuerbaren Energieträger Windkraft und Photovoltaik in einer sektorengekoppelten, klimaneutralen Energieversorgung. Sektorengekoppelt bedeutet, dass die Strombedarfe für die Wärmeversorgung und den Verkehr mit berücksichtigt werden. Auch in der Wärmeversorgung und im Verkehr müssen die fossilen Energieträger ersetzt werden, um die Klimaneutralität zu erreichen. Diese geschieht nach dem bisherigen Stand der Technik durch eine möglichst direkte Stromnutzung. Das heißt, obwohl die Energieeffizienz steigt, wird der Strombedarf höher. In dieser Position wird nun der Flächenbedarf für diesen Stromverbrauch betrachtet.