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Artenschutz: Auch im Land Brandenburg dringender Handlungsbedarf

02. März 2017 | Naturschutz, Umweltgifte

Anlässlich des jährlich am 3. März stattfindenden internationalen Tag des Artenschutzes weist der BUND Brandenburg einmal mehr auf die katastrophale Lage der Natur im Land hin.

Anlässlich des jährlich am 3. März stattfindenden internationalen Tag des Artenschutzes weist der BUND Brandenburg einmal mehr auf die katastrophale Lage der Natur im Land hin. Einer Auswertung des Umweltverbandes zufolge ist der Zustand fast aller erhaltenswerten Lebensräume in Brandenburg besorgniserregend. Einer der wesentlichen Faktoren, die dem Erhalt bedrohter Arten und einer reichhaltigen Artenvielfalt im Wege stehen, ist demnach neben der Forstwirtschaft und Eingriffen in den Wasserhaushalt der Landschaft die großflächige intensive Landwirtschaft.

In seinem “Bericht zur Lage der Natur in Brandenburg” hat der BUND Brandenburg Ende letzten Jahres eine Auswertung der für Brandenburg vorliegenden Daten aus dem regelmäßigen Monitoring des europäischen Schutzgebietssystems “NATURA 2000” (FFH-Gebiete und europäische Vogelschutzgebiete) vorgelegt und die Hauptursachen für die Gefährdung von Lebensräumen identifiziert. "Gerne wird beim Artenschutz mit dem Finger auf andere Weltregionen gezeigt - man denkt zuerst an Elefanten und den Regenwald. Dabei wird vergessen, dass auch bei uns vor der Haustür vieles im Argen liegt. Bis auf einen einzigen sind alle schützenswerten Lebensraumtypen in Brandenburg in einem unzureichenden oder schlechten Zustand. Hier besteht dringender Handlungsbedarf! Und hier geht es nur um die Flächen, die bereits unter Schutz stehen - außerhalb der FFH-Gebiete sieht es noch schlimmer aus", erklärt Carsten Preuß, Landesvorsitzender des BUND Brandenburg.

Insbesondere die Veränderung der landwirtschaftlichen Nutzung bedroht die Natur: So wird die extensive Nutzung von wenig ertragreichen Flächen aufgegeben und andere Flächen dagegen umso intensiver gedüngt und bewirtschaftet. Daher verschwinden seltene, oft nährstoffarme und gleichzeitig sehr artenreiche Lebensräume wie Heiden und Trockenrasen und mit ihnen viele Insekten, Vögel und andere Tiere, die auf diese speziellen Bedingungen angewiesen sind. Zusätzlich wirkt die intensive Landwirtschaft einer hohen Artenvielfalt entgegen. Die Folge sind übernutzte Böden, umkippende Gewässer und Monokulturen, in denen Ackerwildkräuter und viele Insekten durch den Einsatz von Pestiziden (Herbiziden und Insektiziden) nicht überleben können und sollen. Bewohner von Feuchtgebieten verlieren durch die großflächige Entwässerung ihren Lebensraum.

"Im bundesweiten Vergleich steht Brandenburg beim Zustand seiner Schutzgebiete schlecht da. Die Ansiedlung von immer mehr Massentierhaltungsanlagen und die systematische Schwächung des Naturschutzes im Land, wie sie das SPD-geführte Umwelt- und Landwirtschaftsministerium betreibt, verschlimmern die Lage der Natur weiter. Brandenburg hat dieses Jahr den Vorsitz der Umweltministerkonferenz. Mit dieser Bilanz kann sich Minister Jörg Vogelsänger dort nur blamieren. Für Brandenburg ist das beschämend", so Carsten Preuß.

Der Tag des Artenschutzes (UN World Wildlife Day) erinnert jährlich am 3. März an die Unterzeichnung des  Washingtoner Artenschutzübereinkommens (CITES, Convention on International Trade in Endangered Species of Wild Fauna and Flora) im Jahr 1973.  

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