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Verantwortlich für Unfälle sind nicht Alleebäume, sondern Raserei und Vorfahrtsfehler

20. März 2018 | Alleen, Bäume

 (Sylvia Voß)

BUND-Landesvorsitzender Carsten Preuß spricht sich für den Erhalt der Alleebaumbestände im Land Brandenburg aus. Damit erteilt er der Forderung des Präsidenten der Landesverkehrswacht Rainer Genilke, an den Baumalleen die Säge anzusetzen eine klare Absage. Nach Berichten der Lausitzer Rundschau hatte der CDU-Landtagsabgeordnete erklärt: „Wir müssen uns fragen, ob wir in Zukunft noch überall Alleen brauchen und als Kulturgut schützen wollen, wenn wir wissen, dass wir uns tot fahren.“ Diese Äußerungen von Genilke bei der Jahreshauptversammlung der Kreisverkehrswacht Elbe-Elster haben bei den Alleenfreunden vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland Stirnrunzeln hervorgerufen.

Preuß verweist darauf, dass Alleebaumbestände nach dem Brandenburgischen Naturschutzausführungsgesetz geschützt sind. Sie produzieren Sauerstoff, tragen zum Biotopverbund bei und binden Staub und Abgase. Alleen sind eine Zierde des Landschaftsbildes. Preuß: „Nicht die Alleebäume sind die Hauptunfallursache, sondern überhöhte Geschwindigkeit, Vorfahrtsfehler, zu geringer Sicherheitsabstand und Alkohol am Steuer.“ Von den 6 400 km Bundes- und Landesstraßen im Land Brandenburg sind 2 050 km mit Alleebäumen bestanden. Bisher hatte die Landesregierung darauf orientiert, in Straßen mit Alleebaumbeständen die Verkehrssicherheit durch Geschwindigkeitsbegrenzungen und die Errichtung von Leitplanken zu erhöhen. Bei Neupflanzungen von Alleebäumen wird auf einen Abstand von 4,50 m zur Fahrbahnkante orientiert. Im Jahr 2016 wurden an Bundes- und Landesstraßen 4 079 Bäume gefällt und nur 2 845 gepflanzt. Damit hatte die Landesregierung ihr Ziel aus der Alleenkonzeption, jährlich 5 000 Alleebäume zu pflanzen, das siebente Jahr in Folge verfehlt. 

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