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„Radeln gegen Riesenställe“ in der Uckermark

01. Juli 2018 | Massentierhaltung, Landwirtschaft

Radelnder Protest vor der Legehennenanlage Zollchow I in der Uckermark. Foto: BUND Brandenburg Radelnder Protest vor der Legehennenanlage Zollchow I in der Uckermark.  (BUND Brandenburg)

Am heutigen Sonntag haben rund 15 Personen auf einer 50 km-langen Fahrradtour unter dem Motto „Radeln gegen Riesenställe“ gegen die geplanten Legehennenanlagen in Zollchow (bisher 39.990 Hennen, Erweiterung auf 79.980 geplant) und Groß Sperrenwalde (geplant: 39.990) sowie die Schweinemast-anlage in Haßleben (geplant: 37.000 Schweine) protestiert. Eingeladen hatten der BUND Brandenburg zusammen mit den Bürgerinitiativen „Contra Industrie-Ei Uckerseen“ und „Kontra Industrieschwein Haßleben“.

Ihren Unmut gegen Tierfabriken machten die Teilnehmenden außerdem mit einer Fotoaktion vor der Legehennenanlage in Zollchow sichtbar. „Es war ein dreister Versuch der Investoren die Umweltverträglichkeitsprüfung zu umgehen, indem sie in einer Entfernung von 450 m zwei Legehennenanlagen mit jeweils knapp unter 40.000 Tieren beantragt haben. Diese führen schon wegen der Größe des Vorhabens in jedem Fall zu erheblichen Eingriffen in Natur und Landschaft“, erklärt Thomas Volpers, stellvertretender Landesvorsitzender des BUND Brandenburg. Ab einer Anlagengröße von 40.000 Legehennen besteht die Pflicht zur Umweltverträglichkeitsprüfung.

In Zollchow besteht bereits eine Legehennenanlage für 40 000 Hennen, die im Oktober 2012 genehmigt wurde. Der BUND Brandenburg hat dagegen Widerspruch eingelegt. Die zweite Anlage war zunächst im März 2015 genehmigt worden. Der BUND Brandenburg und die Bürgerinitiative „Contra Industrie-Ei Uckerseen“ erwirkten jedoch Ende 2015 mit einem Eilverfahren einen Baustopp in zweiter Instanz durch das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg. Der Genehmigungsbescheid wurde wegen Rechtsfehlern aufgehoben, so dass das Genehmigungsverfahren wiederholt werden musste. Trotz zahlreicher Argumente gegen den Bau der Anlage wurde diese am 09.01.2018 erneut genehmigt. Auch dagegen hat der BUND Brandenburg Widerspruch eingelegt.

Um nicht nur die Aspekte des Naturschutzes, sondern auch die Bürgerbeteiligung in derartigen Verfahren zu stärken, hat der BUND Brandenburg im Rahmen des Aktionsbündnisses Agrarwende Berlin-Brandenburg 2016 die Kampagne „Stoppt den Megastall“ gestartet. Zusammen mit anderen Umweltverbänden, wie dem NABU Brandenburg, Tierschutzorganisationen und zahlreichen Bürgerinitiativen sorgen die Initiator*innen landesweit für eine intensive Vernetzung und einen Wissensaustausch zur Verhinderung von Massentierhaltungsanlagen. Die Kampagnenarbeit wird unterstützt von der Bewegungsstiftung.
  

Weitere Infos:

Bürgerinitiative „Contra Industrie-Ei Uckerseen“: https://contraindustrieeiuckerseen.wordpress.com/

Kampagne „Stoppt den Megastall“: www.stoppt-den-megastall.de 

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