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BUND Brandenburg sieht auch bei den Märkischen Seen schlechten Zustand

13. April 2018 | Flüsse & Gewässer

Die Krebsschere, eine seltene Art, Foto: Carsten Preuß Die Krebsschere, eine seltene Art  (Foto: Carsten Preuß)

Der Vorsitzende des BUND Brandenburg Carsten Preuß weist anlässlich der aktuellen Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Grünen darauf hin, dass die schlechte Wasserqualität, vor allem aufgrund der Landwirtschaft und des Braunkohletagebaus, auch in Brandenburg schon lange ein Thema ist. Um eine Verbesserung des ökologischen Zustands der Seen, Flüsse wie auch des Grundwassers nach EU-Wasserrahmenrichtlinie zu erreichen, seien mehrere Maßnahmen erforderlich.

"Die Gewässer schützenden Randstreifen haben wir bei der Novelle des Landeswassergesetzes in die Diskussion eingebracht. Der Einsatz von Düngemitteln und Pestiziden muss in diesen Bereichen gesetzlich verboten sein. Das würde zu einer deutlichen Minimierung des Eintrags umweltbelastender Stoffe in die Oberflächengewässer führen. Auch die Ausrichtung und Finanzierung der Arbeit der Wasser- und Bodenverbände in Richtung ökologische Gewässerbewirtschaftung haben wir angeregt. Beides erhielt leider nur geringe Unterstützung von den verantwortlichen Politikern.

Eine nachhaltige Landwirtschaft, die weniger umweltbelastende Stoffeinträge in Seen, Flüsse und Grundwasser zur Folge hat, ist dringend erforderlich. Ein Weg dahin ist auch die Förderung des Ökolandbaus und die Änderungen der EU-Agrarsubventionen. Öffentliche Gelder dürfen künftig nur noch für gesellschaftliche Leistungen wie zum Beispiel im Umwelt-, Arten- und Klimaschutz fließen."

Wenn im Wasser-Land Brandenburg die Flüsse und Seen als touristische Alleinstellungsmerkmale dienen sollen, wie Anfang des Monats Wirtschaftsminister Albrecht Gerber erklärte, dann müsse es auch mehr Anstrengungen geben, die Wasserqualität der Seen, Flüsse und des Grundwassers  deutlich zu verbessern.

 

Hintergrund:

Bis 2015 muss für die Gewässer mindestens ein guter ökologischer und chemischer Zustand nach der Wasserrahmenrichtlinie erreicht werden. Die Hauptverantwortung für die praktische Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie tragen die Bundesländer. Brandenburg ist verpflichtet, über 190 Seen zu berichten. Davon weisen nur 24 Seen (13 Prozent) einen sehr guten oder guten ökologischen Zustand auf. In Brandenburg wie für ganz Deutschland wurde festgestellt, dass die Norm für Quecksilber in Lebewesen der Umwelt flächendeckend überschritten ist, weshalb in keinem See oder Fluss der gute chemische Zustand erreicht wird. Entsprechend sind auch alle Gewässer in Brandenburg in einem schlechten chemischen Zustand.

Ökologischer Zustand

Anzahl der Seen - Klasse - Prozent

4  - sehr gut - 2

20 - gut -11

77 - mäßig - 41

64 - unbefriedigend - 34

25 - schlecht - 13

Modifiziert nach:

Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Landwirtschaft des Landes Brandenburg (Hrsg.) (2016): "Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie: Beiträge des Landes Brandenburg zu den Bewirtschaftungsplänen und Maßnahmenprogrammen der Flussgebietseinheiten Elbe und Oder für den Zeitraum 2016 – 2021"

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