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Zum Tag des Waldes mahnt der BUND Brandenburg den Waldumbau zügig voranzubringen!

20. März 2020 | Bäume, Lebensräume, Klimawandel

Links ein abgebrannter Kiefernforst in Brandenburg, rechts ein Mischwald im Nationalpark Hainich. Links ein abgebrannter Kiefernforst in Brandenburg, rechts ein Mischwald im Nationalpark Hainich.  (Carsten Preuß)

Wer die Corona-Thematik hinter sich lassen will, sollte einen Waldspaziergang machen. Nicht nur zum Tag des Waldes wartet auf den Waldbesucher die ganze Faszination der Natur, die gerade in die neue Vegetationsperiode startet. Derzeit sind Buschwindröschen, Huflattich und andere Frühlingsblüher zu sehen. Aber: wer aufmerksam durch die Wälder geht, sieht: Der Umbau der Kiefernwälder zu naturnahen Mischwäldern kommt nur langsam voran.

Anlässlich des Internationalen Tages des Waldes am 21. März fordert der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Landesverband Brandenburg die Anstrengungen für einen raschen Waldumbau zu forcieren. „Ziel sollte es sein, baumarten- und strukturreiche Waldgesellschaften zu begründen mit regionalen genetischen Herkünften, die möglichst viele Entwicklungspfade für die Zukunft offenhalten“, so Carsten Preuß, Vorsitzender des BUND Brandenburg.

In Brandenburg gibt es 1,1 Millionen Hektar Wald. Fast drei von vier Bäumen - 72 Prozent - sind jedoch Kiefern. Mischwälder sind widerstandsfähiger, weil sich die Baumarten gegenseitig ergänzen und damit besser mit Wasser und Nährstoffen versorgt sind. Dieser Wald ist weniger anfällig für schädliche Insekten, Trockenheit, Sturm und Brände. „Der Waldumbau ist gerade in Brandenburg mit seinem deutschlandweit einmalig hohen Kiefernanteil dringend geboten. In den letzten Jahren ist er in Brandenburg mit jährlich zwei- bis dreitausend Hektar nicht so vorangekommen, wie es erforderlich gewesen wäre“, erläutert Preuß.

Ein Problem sind dabei Wildschäden. Das Potenzial für den Waldumbau umfasst in Brandenburg eine Waldfläche von über 500.000 ha – zu groß, um diese Flächenanteile zum Schutz der Naturverjüngung oder zu pflanzender Buchen und Eichen einzäunen können. „Der beste Schutz gegen Wildschäden sind angepasste Wildbestände. Im Bundesdurchschnitt verfügt Brandenburg allerdings über den höchsten Anteil an verbissenen Jungpflanzen. Zur Etablierung naturnaher Laubmischwälder muss daher die Jagd helfen, den jungen Laubbäumen eine Chance zu geben“, so Preuß.

Im Koalitionsvertrag hat die Landesregierung die Neuausrichtung der Waldbaurichtlinie, die Überarbeitung des Waldgesetzes und die des Jagdgesetzes angekündigt. Diese Ankündigungen müssen aus Sicht des Umweltverbandes jetzt zügig umgesetzt werden und für den erforderlichen großflächigen Waldumbau genutzt werden.

670.000 Hektar Wald befinden sich in Eigentum von rund 100.000 Privatwaldbesitzern. Hier muss beim Waldumbau, neben der Vorbildfunktion des Landeswaldes, einer der Schwerpunkte liegen. Gerade die kleinen Waldbesitzer sollten von der Landesforst in Sachen Waldumbau und Fördermittel umfassend beraten werden. Denn rund 14 Millionen Euro Fördergelder für den Waldumbau in Brandenburg sind in den vergangenen zehn Jahren nicht abgerufen worden.

Im öffentlichen Wald sollten zudem mindestens zehn Prozent der Waldfläche wieder seiner natürlichen Entwicklung zu überlassen werden, frei von forstlichen Eingriffen.

Hintergrund:

Den 21. März (Frühlingsanfang) als internationalen Tag des Waldes zu begehen, hat 1971 die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) als Reaktion auf die globale Waldvernichtung empfohlen.

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