Die Stadt Potsdam hat sich dem Klimaschutz verpflichtet, dazu gehört auch Sicherung, Pflege und Entwicklung der Potsdamer Forste und Wälder. Gerade in einer sich stärker verdichtenden Stadt dürfen Waldflächen nur noch in absoluten Ausnahmefällen beseitigt werden – ihre Leistungen zur Klimaanpassung sind einfach zu wertvoll, als dass die Bürgerinnen und Bürger darauf zu Gunsten anderer Nutzungen verzichten könnten.
Der BUND Kreisverband Potsdam appelliert an die Stadtverordneten sich für die Erhaltung des Waldes an der Rudolf-Breitscheid-Straße hinter der Straßenbahnwendeschleife – auch bekannt als der „Babelsberger Wald“ – einzusetzen. „Zu allererst ist der Wald prägend für den Stadtteil. Sollte der Wald verschwinden, ist Babelsberg nicht mehr das, was es einmal war“, so Jan Wendt, Vorsitzender des BUND Potsdam. Im Zuge des Wachstums der Stadt und der daraus folgenden Verdichtung droht dieses Gesicht verloren zu gehen.
Der Wald ist eine wichtige Biodiversitätsinsel in einer intensiv genutzten Landschaft. Er ist Lebens- und Rückzugsraum für viele Arten, die zum Teil sogar dem Schutz der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie (FFH-Richtlinie) bzw. der Vogelschutzrichtlinie unterliegen, wie beispielsweise der Zwergfledermaus und des Waldkauz. Darüber hinaus zeichnet sich der Babelsberger Wald durch eine große Baumartenvielfalt aus. Diese Vielfalt soll an anderer Stelle überhaupt erst
durch kostenintensive Waldumbaumaßnahmen erreicht werden. Auch die Stadt Potsdam hat sich dem Waldumbau verpflichtet. „Es wäre widersinnig einen Wald, der reich an Eichen, Buchen, Ahorn und Birken sowie dem ökologisch höchst wertvollem Totholz ist, zu beseitigen“, so Wendt weiter.