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Vattenfall leugnet weiterhin, Verunreinigung von Gewässern ist aber offenkundig

20. März 2015 | Kohle, Flüsse & Gewässer

Die Aussagen des Vattenfallpressesprechers Thoralf Schirmer, dass erstens unsachgemäße Messungen durchgeführt wurden und zweitens rechtswidrig Betriebsgelände betreten wurde entsprechen nicht der Wahrheit:

 1. BUND Mitarbeiter haben keine Proben an den Einleitstellen des Tagebaus Welzow Süd I genommen. Die als Grundlage für die Anzeige bei der Staatsanwaltschaft Cottbus dienenden Wasserproben wurde von der Firma Eurofins direkt entnommen. Dies kann in den Probenahmeprotokollen nachgelesen werden. Die Firma Eurofins ist ein zertifiziertes und akkreditiertes Labor, welches sämtliche fachlichen Voraussetzungen für eine sachgerechte Entnahme und Untersuchung von Tagebausümpfungswässern mitbringt.

 2. BUND Mitarbeiter sind nicht widerrechtlich auf Betriebsgelände eingedrungen, um Proben aus der Grubenwassereinleitung aus dem Tagebau Welzow Süd I zu nehmen. Vielmehr befinden sich alle untersuchten Einleitstellen in der freien Landschaft und sind nicht als Betriebsgelände gekennzeichnet. Bei der Belüftungsanlage am Petershainer Fließ befindet sich sogar ein Schild, das Spaziergängern erklären soll, wozu diese Anlage dient.

 3. Die Verunreinigung der Fließgewässer Steinitz, Petershainer Fließ und des geschützten Koselmühlenfließes durch Eisenocker aus dem Tagebau Welzow Süd I ist offenkundig und für jedermann sichtbar. Die Verunreinigung der Spree lässt sich daraus mittelbar herleiten. Die Belastung des Sümpfungswassers mit Sulfaten kann man der wasserrechtlichen Erlaubnis für den Tagebau direkt entnehmen. Dort wird aber von einer wesentlich geringeren Belastung von maximal 600 mg/l pro Jahr ausgegangen. Bei den aktuellen Untersuchungen wurden allerdings Belastungen von 920 mg/l festgestellt, hochgerechnet auf den Tagebau bedeutet eine Belastung der umliegenden Gewässer von ca. 10.000 Tonnen Sulfat pro Jahr durch den Tagebau Welzow Süd I. 

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