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Samba und regionaler Naturschutz erstmalig auf dem Karneval der Kulturen vereint

25. Mai 2023 | Wildkatze

Sapucaiu no Samba und BUND Brandenburg in gemeinsamer Herzensangelegenheit auf dem Karneval der Kulturen

Karneval der Kulturen (Foto: MSchnitzler2000)

In diesem Jahr wird zum Karneval der Kulturen in wortspielerischer Anlehnung an ein Werk Fontanes das Thema „Wandlungen in der Mark Brandenburg“ entwickelt und vor Ort durch die Gruppe Sapucaiu no Samba interpretiert. Dabei wird genauer auf den brandenburgischen Wald geschaut und das Thema „Wandlung“ gemeinsam mit dem regionalen Umwelt- und Naturschutzverein BUND Brandenburg in den Kontext von Klimakatastrophe, Artensterben und sozial-ökologischer Transformation gestellt. Hier vereinen sich Kultur und Umweltschutz, denn diese Thematik ist eine gemeinsame Herzensangelegenheit.

Unseren Wäldern geht es schlecht - sie sterben. Was wir für den Wald tun können, ist vor allem dies: eine große sozial-ökologische Gesellschaftstransformation entwickeln, um die Etablierung möglichst naturnaher Wälder zu ermöglichen. Wer sich dem Gedanken anschließen will, besucht am Pfingstsonntag auf dem Karneval der Kulturen in Berlin die Samba-Gruppe Sapucaiu no Samba, die den Straßenumzug eröffnen und anführen wird. Zeit, dass sich etwas wandelt!

Hintergrund

Die Idee entstand unter der inhaltlichen Leitung eines Samba-Mitglieds, das selbst Förster:in ist. Die Gruppe stellt heraus, dass wir auch regional mehr intakte Ökosysteme, insbesondere naturnahen Wald, also „Wandlungen in der Mark Brandenburg“ brauchen. Mit dem neuen BUND-Verbundprojekt „Wildkatzenwälder von morgen“ im Bundesprogramm Biologische Vielfalt sieht die Gruppe einen Weg, ihre Position zu teilen. Mit dem Projekt lenkt der BUND Brandenburg verstärkt die Aufmerksamkeit betroffener Akteur:innen und der Bevölkerung auf die dringend notwendige Entwicklung von naturnahen Laubwäldern.

Brandenburg ist bis heute von der Vergangenheit geprägt und damit in ganz besonderem Maße betroffen. Die Förster:innen stellen heute noch viel Rohholz für die Wirtschaft zur Verfügung. Das meiste Holz stammt von Waldkieferforsten, da diese Art recht anspruchslos ist und vergleichsweise schnell und gerade wächst. Daher ist der Anteil von naturfernen Monokulturen der Waldkiefer in Brandenburg noch immer flächenprägend.

Dabei braucht es nicht viel, den Wald zu schützen. Im intakten Ökosystem Wald entwickelt dieser sich mit der Zeit zu seinem Optimum: sommergrüne Laubbäume, dämmrig, kühl und feucht, kaum ein Windhauch ist in seinem Innern zu spüren. Unter ihm bildet sich neues Grundwasser und Starkregen versickert. Die Luft macht er sauerstoffreicher und reinigt sie auch. Tausenden von Tier- und Pflanzenarten ist er ein Zuhause, von den unzähligen Pilzen, Flechten und Bakterien ganz zu schweigen.

Weiterführende Informationen

https://www.sapucaiu.de/kdk/karneval-der-kulturen-2023/

https://www.bund-brandenburg.de/wildkatze/wildkatzenwaelder

Akteur:innen

Sapucaiu no Samba (e.V.) ist ein deutsch-brasilianisches Kulturprojekt, das sich seit 1998 beim Karneval der Kulturen in Berlin engagiert und ist mit 200 Teilnehmer:innen aus vielen Nationen eine der größten Formationen bei dem bunten, multikulturellen Paradeumzug. In diesem Jahr beschäftigt sich der Verein mit einem Ökosystem, von dem es heißt, die Menschen in diesem Land hätten eine besondere Beziehung zu ihm: dem deutschen Wald.

presse(at)sapucaiu.de

Der BUND Brandenburg ist ein Landesverband des Bundes für Umwelt und Naturschutz, der sich seit 1991 politisch für die Natur einsetzt. Insbesondere das aktuelle Projekt „Wildkatzenwälder von morgen“ legt den Fokus auf intakte Naturwälder, die als Lebensgrundlage für Europäische Wildkatze und weitere gefährdete Tier- und Pflanzenarten erforderlich sind. Dieses Projekt wird gefördert durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz. Neben Brandenburg beteiligen sich auch die BUND-Landesverbände Bayern, Baden-Württemberg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Saarland, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen.

 

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