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Kleingewässer in der Uckermark wiederhergestellt. Feldsölle sind Lebensraum für Amphibien

18. Dezember 2019 | Flüsse & Gewässer, Lebensräume, Naturschutz

Gemeinsame Pressemitteilung BUND Brandenburg und Gut Temmen vom 18.12.2019

 (Hermann Wiesing)

Achtzehn Feldsölle im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin sind in den letzten Monaten vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Landesverband Brandenburg und dem Bio-Landwirtschaftsbetrieb Gut Temmen erfolgreich wiederhergestellt worden.

Die sich auf den Flächen des Betriebs in der Uckermark befindenden Kleingewässer haben eine hohe, landesweite Bedeutung als Fortpflanzungs- und Lebensraum für viele Amphibienarten, waren jedoch weitgehend verlandet. Daher hatte der BUND Brandenburg als Projektträger Mittel für die amphibiengerechte Erneuerung von acht Feldsöllen bei den Orten Voßberg und Willmine beantragt. Weitere zehn Feldsölle bei Temmen renaturierte das Gut Temmen in eigener Trägerschaft. Die Planung und Bauleitung wurde von Agrar- und Umweltplanung Hermann Wiesing durchgeführt. Insgesamt knapp 40.000 Kubikmeter Schlamm wurden nun seit September aus den von der Eiszeit hinterlassenen Senken ausgebaggert und auf den angrenzenden Äckern verteilt. Die Wiederherstellung durch Ausbaggerung verbessert so die Lebensbedingungen von Arten wie Libellen und Lurchen.

Michaela Kruse, Moorschutzreferentin beim BUND Brandenburg erklärt: „Durch den Regen der letzten Wochen steht bereits Wasser in den Söllen. Rotbauchunken, Laubfrösche und Kammmolche werden die wieder hergestellten Gewässer im Frühjahr bestimmt schnell besiedeln. Klar ist aber auch: Wir brauchen dringend eine flächendeckende Verbesserung der Lebensräume für Amphibien. Pestizide, fehlende Gewässerrandstreifen und große Agrarflächen ohne Hecken - große Teile der Agrarlandschaft sind für sie ein lebensfeindliches Terrain. Zum Glück ist das auf den ökologisch bewirtschafteten, strukturreichen Flächen rund um die jetzt renaturierten Gewässer anders.“

Maya Nöller, Betriebsleiterin vom Gut Temmen ergänzt: „Wir freuen uns, dass die wiederhergestellten Feldsölle künftig zu einer größeren Artenvielfalt mit zahlreichen gefährdeten Arten auf unseren Flächen beitragen können. Außerdem können sich die Kleingewässer in Dürreperioden positiv auswirken.“

Die Maßnahmen werden im Rahmen der Richtlinie „Förderung des natürlichen Erbes und des Umweltbewusstseins“ durch Landesmittel sowie Bundesmittel der Gemeinschaftsaufgabe "Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes" gefördert.

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