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Baumaßnahmen am Trämmerfließ beendet

31. Januar 2014 | Moorschutz

Sohlschwelle am Westende der Tranwiesen, Foto: BUND Brandenburg Sohlschwelle am Westende der Tranwiesen  (BUND Brandenburg)

Nach 3,5 Monaten Bauzeit wurde heute die letzte Sohlschwelle am Trämmerfließ fertig gestellt. Die Maßnahmen zur Renaturierung der Tranwiesen sind somit abgeschlossen. 

Mehr Informationen zum Projektgebiet Trämmerfließ, Großer Lotzinsee und Großer Glasowsee 

Bestandteil des Biosphärenreservates Schorfheide-Chorin und des Landschaftsschutzgebietes Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin im Landkreis Barnim

Größe: 73 ha

Lage und Schutzstatus

Das Projektgebiet liegt etwa 50 km nordöstlich von Berlin-Mitte im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin, innerhalb der Gemeinde Schorfheide im Landkreis Barnim. Als Bestandteil des Biosphärenreservates wurde das Gebiet 1990 unter Schutz gestellt. Das Projektgebiet liegt in der als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesenen Schutzzone III (Zone der wirtschaftlich genutzten harmonischen Kulturlandschaft).

Kurzbeschreibung – Gebietscharakteristik

Aufgrund ihrer Größe und Lage in der zentralen Schorfheide stellen die im Gebiet liegenden Verlandungs- und Versumpfungsmoore einen sehr bedeutsamen Moorkomplex in der Schutzgebietskulisse des Biosphärenreservates dar. Während des Weichselglazials geformt, ist das Projektgebiet Teil einer Schmelzwasserrinne, die durch Rinnenseen sowie durch Bildungen der Urstromtäler geprägt ist und im Bereich des heutigen Trämmerfließes verläuft. Die vermoorten Senken („Tranwiesen“) sowie der Große Lotzinsee und der Große Glasowsee mit ihren vermoorten Ufern stellen ursprünglich abflusslose Senken dar, in denen sich bis über 6 m mächtige Torfe ablagern konnten. Durch den Bau des Lotzingrabens bzw. des Glasowgrabens wurden die Seen an das Trämmerfließ angeschlossen. Dadurch wurde dieser Bereich ab dem 18. Jahrhundert entwässert. Der Ausbau der Entwässerungseinrichtungen fand seinen Höhepunkt im Zuge der Komplexmeliorationen in den 1960er bis 80er Jahren. Obwohl die Unterhaltung der Gräben seit Jahren unterbleibt, zeigen diese noch immer eine entwässernde Wirkung.

Schützenswerte Lebensräume und Lebensgemeinschaften im Überblick

  • Erlenbruchwälder, Laub-Nadel-Mischwälder
  • Kiefernforste und Kiefern-Feldgehölze
  • Verlandungsmoore, Versumpfungsmoore
  • Grünlandbrachen feuchter sowie ehemals frischer Standorte mit Flutrasenanteilen
  • Feuchtwiesen Nährstoffreicher
  • Flachsee mit Verlandungssaum

Bedeutende Tier- und Pflanzenarten

  • Vögel: Seeadler, Wanderfalke
  • Amphibien: Moorfrosch
  • Insekten: Eremit

Naturschutzziele

Die Maßnahmen zum Wasserrückhalt im Projektgebiet Trämmerfließ, Großer Lotzinsee und Großer Glasowsee dienen in erster Linie der Verbesserung der vorhandenen Moore. Durch neues Moorwachstum wird ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz sowie zur Stabilisierung der Grundwasserstände in der gesamten westlichen Schorfheide geleistet. Neben dem Wasserrückhalt kann durch die Maßnahmen die Nährstoffbelastung des Großen Lotzinsees vermindert werden, wodurch dieser sich zu einem naturschutzfachlich höherwertigen Lebensraum entwickeln kann. Durch den Moorschutz werden zudem Lebensräume für zahlreiche seltene und schützenswerte Arten, wie beispielsweise dem Moorfrosch, erhalten und verbessert.

Umsetzung

  • Planung und ökologische Baubegleitung: Pöyry Deutschland GmbH (Dipl.-Ing. Joachim Berg)
  • Umsetzung der Baumaßnahmen: Neubrandenburger Brunnen- und Wasserservice GmbH
  • Finanzierung: über das Programm Integrierte Ländliche Entwicklung (ILE) der EU und des Landes Brandenburg 

Das Moorschutzprojekt des BUND Landesverband Brandenburg e.V. wurde gefördert durch das Land Brandenburg, die Europäische Union (ELER), das LELF und die David-Stiftung. 

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