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BUND: Seen nicht durch die Hintertür privatisieren!

27. März 2017 | Flüsse & Gewässer

Der Verkauf zweier Inseln im Scharmützelsee für 170.000 Euro zeigt, dass die Auseinandersetzung um die Privatisierung der Seen und Ufer immer noch nicht beendet ist.

Great_Cormorant, Foto: Mindaugas Urbonas Foto: Mindaugas Urbonas  (Mindaugas Urbonas)

Der Verkauf zweier Inseln im Scharmützelsee für 170.000 Euro zeigt, dass die Auseinandersetzung um die Privatisierung der Seen und Ufer immer noch nicht beendet ist.

 „Wir haben die Petition gegen die Seenprivatisierung zum Erfolg geführt und nun fängt die Bundesverwaltung erneut an Teile von Seen zu verkaufen. Der Stopp der Seenprivatisierungspraxis wird so Schritt für Schritt ausgehöhlt“, so Carsten Preuß Landesvorsitzender des BUND Brandenburg. Der Scharmützelsee war nicht Teil der Seenpakete, die Brandenburg vom Bund erworben hat. Der See sollte im Bundesbesitz verbleiben, da er Bestandteil der gut 33 Kilometer langen Bundeswasserstraße Storkower Gewässer ist.

Die Inseln dürfen bislang nicht bebaut werden. Aber was in Zukunft zu erwarten ist, lässt sich derzeit nicht abschätzen. Bei einem Käufer, der bereit ist 170.000 Euro zu investieren, kann man aber schon vermuten, dass die Inseln kommerziell genutzt werden sollen. Bei diesen Preisen ist es für private Naturschutzstiftungen oder Naturschutzverbänden so gut wie ausgeschlossen, dass sie sich mit eigenen Geboten gegen den Verkauf stemmen können.

Es kann ja auch nicht sein, dass Naturschutzverbände an Versteigerungen teilnehmen müssen, um eine Privatisierung von wertvollen Naturschutzflächen zu verhindern. Es ist Aufgabe der öffentlichen Hand solche Flächen dauerhaft für den Naturschutz zu sichern“, so Carsten Preuß weiter. Im Interesse der tatsächlichen Sicherstellung der angestrebten Bewahrung der wertvollen Naturschutzflächen sollten diese im öffentlichen Eigentum bleiben. Für den Bundeshaushalt sind die 170.000 Euro kaum von Belang. Für die hochwertigen Naturschutzflächen ist die Privatisierung ein Verlust.

Der „Kleine Werl“ ist Schlaf- und Brutplatz von 350 Kormoran-Brutpaaren, und damit einem Viertel des Brandenburgischen Kormoranbestandes. Die Insel ist für den Vogelschutz höchst wertvoll. Nach der Privatisierung ist es umso wichtiger, jetzt die Inseln formell naturschutzrechtlich umfassend unter Schutz zu stellen. 

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