Hierfür hat der Landesbetrieb Straßenwesen nun einen Antrag auf Befreiung vom Verbot des Pestizideinsatzes gestellt. Im Rahmen der Verbändebeteiligung zu diesem Verfahren spricht sich der BUND Landesverband Brandenburg gegen den Einsatz des Insektizids aus.
„Das Bacillus-thuringiensis-Präparat Foray ES greift in das ökologische Wirkungsgefüge ein und tötet nicht nur den Eichenprozessionsspinner, sondern auch andere Insektenarten“, so der BUND-Landesvorsitzender Carsten Preuß. Insbesondere andere Schmetterlingsarten würden von der Wirkung des Mittels erfasst.
„Das Land Brandenburg hat in den vergangenen zwei Jahren ein Insektenschutzprogramm erarbeitet, das die Verringerung des Pestizideinsatzes beinhaltet. Das scheint beim Landesbetrieb Straßenwesen noch nicht angekommen zu sein“, so Preuß weiter.
Der BUND Brandenburg schlägt anstelle des Insektizideinsatzes vor, die Gespinste abzusaugen. Die Härchen der Gespinste können allergische Reaktionen beim Menschen hervorrufen. Das allergene Potenzial bleibt über Jahre erhalten, wenn die Raupennester nicht entfernt werden. Eine mechanische Entfernung gewährleistet also den besten Gesundheitsschutz.
Der Landesbetrieb Straßenwesen plant das Absaugen der Gespinste nur an 10 Bäumen in einem Trinkwasserschutzgebiet. Mehr als 1.000 Eichen sollen chemisch behandelt werden.
Carsten Preuß schlägt als weitere Maßnahme vor, Meisenkästen aufzuhängen, da die Vögel die Raupen des Eichenprozessionsspinners vertilgen.