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BUND kritisiert geplante Behandlung von Eichenalleen mit dem Biozid Foray ES

10. Februar 2021 | Alleen, Bäume, Umweltgifte

Potsdam. Der Landesbetrieb Straßenwesen plant bereits jetzt den Einsatz des Insektizids Foray ES gegen den im Frühjahr zu erwartenden Befall von Eichen mit dem Eichenprozessionsspinner. Im Landkreis Havelland sollen mehr als 1.000 Eichen chemisch behandelt werden, auch an der Bundesstraße 102 in der Nähe des Naturschutzgebietes „Untere Havel Süd“.

Eichenprozessionsspinner (Raupe) Eichenprozessionsspinner  (quapan / flickr)

Hierfür hat der Landesbetrieb Straßenwesen nun einen Antrag auf Befreiung vom Verbot des Pestizideinsatzes gestellt. Im Rahmen der Verbändebeteiligung zu diesem Verfahren spricht sich der BUND Landesverband Brandenburg gegen den Einsatz des Insektizids aus.

„Das Bacillus-thuringiensis-Präparat Foray ES greift in das ökologische Wirkungsgefüge ein und tötet nicht nur den Eichenprozessionsspinner, sondern auch andere Insektenarten“, so der BUND-Landesvorsitzender Carsten Preuß. Insbesondere andere Schmetterlingsarten würden von der Wirkung des Mittels erfasst.

„Das Land Brandenburg hat in den vergangenen zwei Jahren ein Insektenschutzprogramm erarbeitet, das die Verringerung des Pestizideinsatzes beinhaltet. Das scheint beim Landesbetrieb Straßenwesen noch nicht angekommen zu sein“, so Preuß weiter.

Der BUND Brandenburg schlägt anstelle des Insektizideinsatzes vor, die Gespinste abzusaugen. Die Härchen der Gespinste können allergische Reaktionen beim Menschen hervorrufen. Das allergene Potenzial bleibt über Jahre erhalten, wenn die Raupennester nicht entfernt werden. Eine  mechanische Entfernung gewährleistet also den besten Gesundheitsschutz.

Der Landesbetrieb Straßenwesen plant das Absaugen der Gespinste nur an 10 Bäumen in einem Trinkwasserschutzgebiet. Mehr als 1.000 Eichen sollen chemisch behandelt werden.

Carsten Preuß schlägt als weitere Maßnahme vor, Meisenkästen aufzuhängen, da die Vögel die Raupen des Eichenprozessionsspinners vertilgen.

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