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BUND gegen Steganlage auf dem Röblinsee

23. November 2020 | Flüsse & Gewässer, Naturschutz, Lebensräume, BUND

Der BUND Brandenburg hat beim Verwaltungsgericht Potsdam eine einstweilige Verfügung gegen den Bau einer weiteren Steganlage auf dem Röblinsee in Fürstenberg an der Havel beantragt. Mit diesem juristischen Schritt geht der Konflikt in eine neue Runde.

Der Landkreis Oberhavel hatte der Röblinsee GmbH die Genehmigung erteilt, an dem See im Naturpark „Stechlin-Ruppiner Land“ eine zusätzliche Steganlage zu errichten. Sie würde 110 m lang und bis zu 30 m breit sein. Zusammen mit den bereits bestehenden Stegen könnten dann über 100 Motorschiffe festmachen, was einer Erhöhung um zwei Drittel entspricht. Es droht eine Übernutzung des Sees.

BUND-Landesvorsitzender Carsten Preuß erklärt: „Der Röblinsee liegt im Landschaftsschutzgebiet `Fürstenberger Wald- und Seengebiet´. Dort ist es verboten zu bauen und das Landschaftsbild darf nicht beeinträchtigt werden. Wir befürchten, dass sich die Wasserqualität verschlechtern und die Lebensbedingungen der dort lebenden Vögel, Fische, Kleinstlebewesen und Wasserpflanzen erschwert werden. Das Röhricht im Flachwasser und Uferbereich ist ein besonders geschütztes Biotop, weil es als natürliche `Kläranlage´ zur Selbstreinigung des Gewässers beiträgt.“

Der BUND hat ein wasserökologisches Gutachten beauftragt. Die Gutachter sehen einen Verstoß gegen das Wasserrecht. Sie verweisen auf die Wasserrahmenrichtlinie, die deutschlandweit gilt und durch europäisches Recht abgesichert ist. Der Stegbau würde Wasserpflanzen schädigen und das Überleben von Fischarten wie Steinbeißer und Bitterling gefährden. Diese sind nach der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie geschützt.

Silke Kirschning von der Bürgerinitiative `Röblinsee für alle´ ergänzt: „Wir erleben den Klimawandel hautnah. Der Wasserspiegel in Brandenburger Seen sinkt von Jahr zu Jahr. Die geplante Steganlage gefährdet den Röblinsee. Deshalb verschärfen der BUND und die Bürgerinitiative gemeinsam den Protest und gehen vor Gericht. Unser Ziel: Wir erhalten diesen ökologischen Schatz der Wasserstadt Fürstenberg!“

Zur Unterstützung seiner Klage bittet der BUND Brandenburg um Spenden.

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