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BUND: Das 9-Euro-Ticket braucht ein direktes Nachfolgeangebot – Deutliche Verbesserungen beim ÖPNV in Brandenburg nötig

29. Juli 2022

Potsdam. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) sieht die Chance mit attraktiven Ticketpreisen und einer deutlichen Verbesserung des Angebots im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) dauerhafte Veränderungen im Mobilitätsverhalten der Bevölkerung anzustoßen. Die überaus große Nachfrage nach dem 9-Euro-Ticket belegt, dass die Menschen durchaus bereit sind, Bahnen und Busse zu nutzen, wenn die Parameter stimmen. Positiv zu bewerten ist auch, dass Verbundgrenzen beim 9-Euro-Ticket keine Rolle spielen.

BUND: Das 9-Euro-Ticket braucht ein direktes Nachfolgeangebot – Deutliche Verbesserungen beim ÖPNV in Brandenburg nötig

 

 

 

Der BUND fordert: ein bundesweit gültiges 365-Euro-Jahresticket direkt im Anschluss an das 9-Euro-Ticket und dessen Verlängerung oder ein vergleichbar günstiges Angebot für Menschen mit niedrigem Einkommen. Beide Angebote sollten auch monatsweise erworben werden können.

Jens Klocksin, Vorstandsmitglied im Landesverband Brandenburg: „ÖPNV bundesweit und dauerhaft für einen Euro am Tag, das wäre ein guter Schritt Richtung Mobilitätswende und im Sinne der Menschen. Die aktuelle Nachfrage legt aber auch schonungslos den Finger in die Wunde, wo es beim ÖPNV in Brandenburg noch hakt. Fehlende Angebote im ländlichen Raum, zu geringe Taktzeiten und zu kurze Züge, vor allem bei der Beförderung der Berufspendler*innen. Im Rahmen des Dialogs zum Mobilitätsgesetz hat der BUND Brandenburg gemeinsam mit anderen Organisationen zahlreiche konkrete Vorschläge eingebracht, um den Öffentlichen Verkehr in Brandenburg  attraktiver und umweltfreundlicher zu gestalten. Wir erwarten von der Landesregierung, dass diese Vorschläge aufgegriffen werden und das Gesetz zügig verabschiedet wird.“

Das Ziel der Landesregierung muss die Verkehrsverlagerung vom Auto auf klimafreundliche Alternativen sein. Um so einen „Umsteige-Effekt“ zu erzielen, sollte der ÖPNV vor allem verlässlich, komfortabel, digital, sauber und barrierefrei sowie günstiger als das Autofahren sein.

Jens Klocksin weiter: „Wir erwarten deshalb von Ministerpräsident Woidke, dass er sich dafür einsetzt, dass ein bundesweites 365-Euro-Ticket als direkte Nachfolge zum 9-Euro-Ticket kommt und der ÖPNV in Bundesland zum echten Rückgrat der Mobilitätswende wird.“

 

Für eine nachhaltige Finanzierung der günstigen Tickets und der deutlichen Verbesserungen im ÖPNV fordert der BUND Bundesmittel und Landesmittel weiter aufzustocken. Zusätzliches Steuergeld durch Einnahmen aus der CO2-Abgabe, der Lkw-Maut, einer neuen, fahrleistungsabhängigen Pkw-Maut, einer Citymaut und erhöhte Parkgebühren müssen zur Finanzierung der Schieneninfrastruktur und dem ÖPNV genutzt werden. Zusätzlich fordert der BUND die Abschaffung aller klimaschädlichen Subventionen.

 

„Das Fortschreiten der Klimakrise zeigt, dass wir ein anderes Mobilitätsverhalten fördern müssen. Die Menschen sind bereit für den Umstieg. Die politisch Verantwortlichen müssen jetzt die notwendigen Rahmenbedingungen schaffen“, so Klocksin abschließend.

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