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BUND: Bärenbrücker Teiche - Schutzgebiet als Absetzbecken genutzt?

10. Juli 2015 | Energiewende, Kohle, Vögel und Fledermäuse

Die Bärenbrücker Teiche sind ein Europäisches Vogelschutzgebiet und werden seit Jahrzehnten periodisch mit ungereinigtem Grubenwasser aus dem Tagebau Cottbus-Nord bespannt. Die Qualität des aus dem Tagebaubereich Cottbus-Nord gehobenen Grubenwassers hat sich im Zeitraum von 2006 bis 2013 besonders bezüglich des Eisengehalts enorm verschlechtert und lag 2013 bei ca. 20 mg/l Eisen gesamt unmittelbar vor Einspülung in die Teiche. Eine Eisenschlammschicht überzieht inzwischen nahezu sämtliche Teichbodenflächen.

Das zu vor-bergbaulicher Zeit artenreiche Feuchtgebiet von internationaler Bedeutung bietet mittlerweile Durchzüglern und Standvögeln nicht mehr die Nahrungsgrundlage, wie vor einigen Jahrzehnten. In der Verordnung zum Braunkohleplan für den Tagebau Cottbus-Nord von 2006 wurde festgelegt, dass eine Verschlechterung der Wasserbeschaffenheit in für den Naturhaushalt bedeutsamen Oberflächengewässern  zu vermeiden ist.

In einer von der LAUBAG in Auftrag gegebenen Studie wurde bereits 1992 auf die Problematik des Eiseneintrags in das Teichgebiet hingewiesen und es wurde eine Vorreinigung des Grubenwassers zur Erhaltung der Teichlandschaft empfohlen. „Leider sind bisher keine Maßnahmen umgesetzt worden. Stattdessen fungieren die Teiche inzwischen als Absetzbecken,“ so Axel Kruschat vom BUND Brandenburg.

Der BUND Landesverband Brandenburg fordert Vattenfall und die Behörden auf, entsprechend den Vorgaben der europäischen Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) und des Braunkohleplans kurzfristig Maßnahmen einzuleiten, um die Wassergüte in den Bärenbrücker Teichen zu verbessern.

Eine Wasserführung über mehrere kleine Kaskaden in den Grubenwasserableitern ist ebenso denkbar, wie das Vorschalten eines Absetzbeckens.  Mittelfristig sollte von sämtlichen Teichböden der Eisenschlamm  entfernt werden.

„Die aus ökologischer Sicht einst so wertvollen Teiche bieten heute immer noch einigen prioritären Tierarten Lebensraum, erfordern aber gerade auch deshalb einen sensibleren Umgang und besonderen Schutz,“ so Kruschat.

Nach Abschluss der Grundwassersenkung um den Tagebau Cottbus-Nord wird die Bespannung anders erfolgen müssen. Der BUND erwartet, dass öffentlich diskutierte und naturschutzfachlich untersetzte Maßnahmen umgesetzt werden, die den Eisengehalt des Einleitwassers unter 3 mg/l garantieren. Dies gilt auch insbesondere, wenn die Bespannung der Teiche ab 2017 mit Grubenwasser aus dem Tagebau Jänschwalde erfolgen soll. 

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