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Sechs Jahre nach dem Pariser Klimaschutzabkommen: Ab jetzt macht Brandenburg Klima-Schulden

13. Dezember 2021 | Energiewende, Klimawandel, Kohle

Am sechsten Jahrestag des Pariser Klimaschutzabkommens machte der BUND Brandenburg gemeinsam mit anderen Umweltschutzgruppen mit einer Aktion vor dem Brandenburger Landtag deutlich, dass Brandenburg bereits sein Treibhausgasbudget aufgebraucht hat.

 (Mike Kess)

Am 12. Dezember 2015 wurde das Pariser Klimaschutzabkommen von 195 Staaten verabschiedet. Die Emissionen befinden sich aber auf einem weiterhin erschreckend hohen Niveau und steigen global sogar.

In Paris wurde beschlossen, die Erderwärmung auf 1,5 Grad, jedoch deutlich unter 2 Grad zu begrenzen. Da die Erwärmung auf die von Menschen ausgestoßenen Treibhausgasemissionen zurückzuführen ist, hat der Weltklimarat 2016 berechnet, wie viele Treibhausgase global noch maximal ausgestoßen werden dürfen, um gewisse Temperaturschwellen nicht zu überschreiten.
Seitdem wurde munter weiter emittiert, mit der Folge, dass das Klima-Restbudget schmilzt. Das gilt ganz besonders für das Land Brandenburg. Wegen des hohen Anteils an Kohleverbrennung entsteht hier ein pro-Kopf-Ausstoß wie in kaum einer anderen Region der Erde.

„Teilt man jedem Menschen auf der Erde einen gleichen Anteil am globalen Restbudget zu und zieht die brandenburgischen Emissionen seit 2016 ab, kommen wir zu einem erschreckenden Ergebnis. Brandenburg hat bereits sein gesamtes Restbudget zur Einhaltung des 1,5 Grad-Ziels aufgebraucht“, so Mareike Wübbenhorst von Extinction Rebellion Potsdam und ergänzt: „Ab jetzt schreiben wir rote Zahlen. Ab jetzt machen wir Schulden“.

Trotzdem schreibt Brandenburg gerade einen Klimaplan, mit dem wir erst 2045 klimaneutral werden.
Es ist höchste Zeit, dass Brandenburg für seine Emissionen Verantwortung übernimmt und danach handelt. In einer sich zuspitzenden Klimakrise muss die Landesregierung einen Klimaplan schreiben, mit dem wir so schnell wie möglich unsere Emissionen auf Null reduzieren. 2045 ist als Ziel vollkommen unzureichend und nicht mit dem Pariser Klimaschutzabkommen vereinbar.

Deshalb zeigen wir der Brandenburgischen Bevölkerung und der Landesregierung zum Jahrestag des Pariser Klimaschutzabkommens unseren Klimakontostand und fordern:

  1. Die Zeit des Aufschiebens ist vorbei. Die Landesregierung muss in allen Bereichen alle erdenklichen Maßnahmen ergreifen, um die brandenburgischen Emissionen auf null zu senken.
  2. Der Klimaplan Brandenburg muss bereits einen Weg aufzeigen, wie in Brandenburg Emissionen wieder aus der Atmosphäre gebunden werden können.
     

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