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„Save the Oder“

10. Juli 2023 | Flüsse & Gewässer, Naturschutz, Oderausbau, Wasser

BUNDjugend- Brandenburg schockiert über Ausbau und Fischsterben in der Oder.

Foto: Anton Kröber

Schwedt (Oder) Während der viertägigen Kanutour „Save the Oder“ der BUNDjugend Brandenburg im Mai entlang der Brandenburger Oder machten sich die 15 Teilnehmenden ein Bild vom gegenwärtigen Ausbauzustand des Flusses.

Auf einer erlebnisreichen Tour wurde den Paddler*innen deutlich, wie schlecht es um die polnische Flussseite bestellt ist. Vor allem auf dem Flussabschnitt zwischen Kienitz und Hohenwutzen war gut zu erkennen, wie stark der Ausbau der Oder auf polnischer Seite vorangetrieben wird. Dort wurden mit großen Baumaschinen Uferbefestigungen vorgenommen.

Das Ausmaß der vorgenommenen Arbeiten hat bei den Teilnehmenden der Paddeltour einen prägenden Eindruck hinterlassen und im weiteren Verlauf der Tour für reichlich Gesprächsstoff gesorgt.

Maria Michaelys vom Landesvorstand der BUNDjugend Brandenburg zeigte sich über den gewaltigen Einschnitt bestürzt: „Die Oder, mit ihrer Länge von mehr als 500 km, ist einer der letzten unverbauten großen Ströme Europas. Dieser Schatz muss zum Erhalt der Flora und Fauna bewahrt werden. Denn vor allem für Fische ist das eine der letzten Möglichkeiten, ohne größere Hindernisse auf einem so langen Flussabschnitt frei schwimmen zu können.“

Um den Einsatz neuer Eisbrecher in kommenden Wintern gewährleisten zu können, plant die polnische Regierung eine Vertiefung des Flussbettes der Oder. Paul Höpfner findet dieses Vorgehen schwer nachvollziehbar: „Es ist völlig absurd die Odervertiefung und damit den Verlust von wertvollem Lebensraum mit dem Einsatz von Eisbrechern zu rechtfertigen, wenn absehbar ist, dass die Oder durch den voranschreitenden Klimawandel seltener zufrieren wird.“

Aufgrund einer Klage verschiedener polnischer und deutscher Umweltverbände hat das oberste Verwaltungsgericht Polens das Projekt vorläufig gestoppt. Ungeachtet des Gerichtsbeschlusses wird der Ausbau jedoch weiter vorangetrieben, wie die Tourteilnehmenden selbst beobachten konnten. Zusätzlich leidet das Ökosystem zu Beginn des Sommers wieder unter hohen Temperaturen und anhaltenden Salzeinträgen.

Angesichts dieser Entwicklungen befürchtet die BUNDjugend Brandenburg, dass sich ein Ereignis wie das dramatische Fischsterben des letzten Sommers wiederholen könnte.

Ansprechpartner*in:

Maria Michaelys (Landesvorstand der BUNDjugend- Brandenburg)

Tel: +4915165952360

Mail: e.michaelys(at)web.de

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