Biotop am Bredower Forst / Moosbruchheide

Die BUND-Ortsgruppe in Falkensee engagiert sich für den Schutz des Gebietes "Moosbruchheide", welches unter anderem wertvolle Feucht- und Nasswiesen beheimatet.

Der Biotop (Grünbrache gemäß Flächennutzungsplan der Stadt Falkensee) liegt am Siedlungsrand des Ortsteils Finkenkrug/Zeppelinstraße und wurde durch aufmerksame und aktive Naturfreunde vor einem Bebauungsplan gerettet. Die ca. 1,3 ha große Fläche ist Teil eines großflächigen Luchgebietes und blieb bisher vollständig von einer Bebauung oder Nutzung frei. Sie grenzt im Westen direkt an den Russengraben, dessen östlicher Rand gleichzeitig die Ost-Grenze des Landschaftsschutzgebietes „Nauen-Brieselang-Krämer“ darstellt und im Norden am Schlaggraben direkt an das Naturschutzgebiet “Bredower Forst-Moosbruchheide“ (erster Naturlehrpfad Deutschlands). Die Fläche erstreckt sich unmittelbar zwischen dem Zusammenfluss der oben benannten Gräben.

Der Biotop besteht aus zahlreichen feuchten Senken. Somit existieren optimale Bedingungen für die natürliche Entstehung und Entwicklung von Flora und Fauna im Übergang (Puffer) von der Besiedelung zum Naturschutz- und Landschaftsschutzgebiet. Der hier entstandene Biotop beheimatet seltene/geschützte Pflanzen und eine artenreiche Tierwelt. So wurden von Bürgern des Wohngebietes, Naturfreunden und Naturschutzorganisationen in den letzten Jahren beispielsweise Fasane, Reiher, Fledermäuse, verschiedenartige Käfer und Insekten, Arten von Greif- und Singvögeln, Biber, Ringelnattern, Moorfrösche beobachtet. Der Eisvogel nistet an der Abbruchkante zum Russengraben.

Auf Initiative der Bürger wurde der Biotop am 18.11.2010 vom Landesumweltamt begutachtet und nach § 32 BbgNATSchG als Gesetztlich geschützter Biotop im Land Brandenburg "Feucht- und Nasswiese" kartiert. Die Untere Naturschutzbehörde kennzeichnete die Fläche dann mit dem entsprechenden Naturschutzschild. In dem Gutachten des Landesumweltamtes und auch in einer ersten Studie der Universität Potsdam (organisiert und finanziert von der BUND-Ortsgruppe Falkensee) wird eindeutig ausgewiesen, dass die Fläche die typischen Pflanzenarten der Moore, Sümpfe, Feucht- und Nasswiesen aufweist. In der benannten Studie wurden 7 Rote-Liste-Pflanzenarten dokumentiert (2012). Die Bürgerinitiative hat im Jahr 2011 einen INFO-Punkt Biotop - bestehend aus zwei Holzträgergerüsten für Wechselausstellungen mit Rastplatz, finanziert durch Bürgerspenden und in Arbeitseinsätzen (80 Stunden), mit der Genehmigung und Unterstützung der Stadtverwaltung Falkensee – geschaffen.

Im Jahr 2012 bestand der Schwerpunkt der Arbeit in ersten behutsamen Pflegemaßnahmen im Randbereich des Biotops (Übergang zur Besiedlung), in Absprache und fachlicher Beratung mit der Unteren Naturschutzbehörde, der BUND-Ortsgruppe Falkensee und mit Genehmigung/Kenntnisnahme der Eigentümer (160 Arbeitsstunden). Der Bedarf für diese Projektidee ergibt sich aus der Notwendigkeit des Schutzes der natürlichen Umwelt im Stadtgebiet von Falkensee („Gartenstadt im Grünen“), im Erhalt und der Verbesserung der Pufferfunktion des Biotops für das Landschafts- und Naturschutzgebiet und die weitere Qualifizierung der Biotoppflege (Flora und Fauna) auf der Grundlage wissenschaftlicher Untersuchungen und Studien. Die Probleme bei der Realisierung des Projektes liegen beim Fehlen finanzieller Mittel für wissenschaftliche Untersuchungen und Studien, welche die Voraussetzungen für eine nachhaltige Entwicklung, Gestaltung und Pflege des Biotops darstellen.

Unsere Ziele

Der Biotop soll für alle Interessengruppen sichtbarer und erlebbarer werden. Der Schwerpunkt behutsamer Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen auf der Grundlage der Beobachtung, Erfassung, Analyse und wissenschaftlichen Studien der Flora und Fauna. Durchführung von Studien zur Wasserqualität der Fließgewässer und des Flächenwassers im Biotop ermöglichen zielgerichtete Entwicklungsmaßnahmen. Verbesserung der natürlichen Bedingungen für die Erhöhung der Artenvielfalt durch die Sicherung stabiler Lebensräume und damit Förderung des ökologischen Gleichgewichtes in der Region. Einbeziehung von Kindern, Jugendlichen und Schülergruppen vom Haus am Anger (Haus für Kinder- und Jugendarbeit Falkensee) in die Naturschutzarbeit. Erarbeitung eines wissenschaftlich begründeten Biotoppflegeplanes. Erhöhung des Erlebnis- und Lernwertes „BIOTOP“.

Kerngedanke des Projektes sind der Schutz und eine weitere Verbesserung der natürlichen Bedingungen am Wasser - für die Erhöhung der Artenvielfalt im Biotop "Feucht- und Nasswiese" und eine ansprechende und wirksame Repräsentation der Ergebnisse. Die wissenschaftliche Studie zur Flora 2012 konnte bisher in konkrete Maßnahmepläne für die Naturschutzarbeit umgesetzt werden. Um die Arbeit weiter zu qualifizieren sind Fachstudien zu den Themen Fauna, Fließ- und Flächenwasser erforderlich. Diese Fachstudien, abgeleitete Maßnahmepläne für den Schutz, die nachhaltige Entwicklung, Gestaltung und Pflege des Biotops und die entsprechende Umsetzung vor Ort sind Schwerpunkte des Projektes. 

  

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Elke Märtins

BUND Falkensee
E-Mail schreiben Tel.: 03322-122 7545 Mobil: 0151-1049 0808

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