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Erfolgsgeschichte der Brandenburger Großschutzgebiete nicht aufs Spiel setzen

23. März 2018 | Naturschutz

BUND Brandenburg warnt vor Strukturveränderungen und Stellenkürzungen

Nationalpark Unteres Odertal, Foto: Michaela Kruse/BUND Brandenburg  (Michaela Kruse/BUND Brandenburg)

Brandenburgs Agrar- und Umweltminister Jörg Vogelsänger plant zum 01. April 2018 die Abteilung Großschutzgebiete beim Landesamt für Umwelt aufzulösen und mit der Abteilung Naturschutz zusammenzulegen. Ziel ist der weitere Personalabbau in den Verwaltungen der Reservate und Naturparke. Künftig sollen in den Reservaten noch acht Mitarbeiter beschäftigt werden, in den Naturparken nur noch drei. Der BUND Brandenburg kritisiert die Pläne.

Nachdem die Kreisgebietsreform gescheitert ist, mit der die Naturparke kommunalisiert werden sollten, will die Landesregierung jetzt auf direktem Wege den Rotstift ansetzen. Mit der Zerschlagung der Abteilung Großschutzgebiete wird die Bedeutung der Großschutzgebiete weiter sinken und zentrale Koordinierung aufgegeben. Eine weitere Reduzierung der Stellenzahl, wie derzeit vorgesehen, ist mit den Aufgaben der Großschutzgebiete nicht vereinbar“, warnt Carsten Preuß, Vorstandsvorsitzender des BUND Brandenburg. „Die geplante weitere Schwächung der Großschutzgebiete widerspricht ganz klar der Zielsetzung im Koalitionsvertrag, die Großschutzgebiete zu stärken“, ergänzt er.

Der BUND Brandenburg fordert, die Abteilung Großschutzgebiete beim Landesamt für Umwelt zu belassen und bei der Verwaltung der Biosphärenreservate und Naturparke keine Stellenstreichungen vorzunehmen. Ziel muss es sein, 4-5 Stellen für Fachpersonal je Naturparkverwaltung langfristig abzusichern.

Brandenburgs Großschutzgebiete wurden noch vor einigen Jahren gern als Tafelsilber der Deutschen Einheit bezeichnet. Sie sind heute wichtige Akteure und Partner der Regionalentwicklung im ländlichen Raum. Agrar- und Umweltminister Vogelsänger erweckt jedoch regelmäßig den Eindruck, dass der Naturschutz mehr Problem denn Segen ist, vor allem in finanzieller Hinsicht. Immer wieder wurde das Personal gekürzt, wurden Stellen nicht nachbesetzt. Die Naturparkverwaltung Schlaubetal muss derzeit beispielsweise mit nur zwei Stellen auskommen. Die weitere Schwächung der Großschutzgebiete würde mit einer Schwächung des ländlichen Raumes einhergehen“, so Carsten Preuß weiter.

Auch die knapp 90 Ranger die bereits in eine Stiftung ausgelagert wurden, müssen auskömmlich und dauerhaft finanziert werden, fordert der BUND Brandenburg. Derzeit werden sie nur zu 90 Prozent finanziert. Der Rest müsse durch Projektmittel aus EU-Töpfen aufgebracht werden. Diese Mittel stünden Vereinen und Initiativen aus den ländlichen Regionen nicht mehr zur Verfügung. Auf Dauer sei das kein haltbarer Zustand.

Brandenburg hat national wie international eine hohe Verantwortung übernommen. 15 Großschutzgebiete (drei UNESCO-Biosphärenreservate, ein Nationalpark, elf Naturparke) wurden eingerichtet und repräsentieren das so genannte Tafelsilber des Landes. Zu den Aufgaben der Naturparke gehören der Naturschutz, die Umweltbildung, die Regionalentwicklung und der Tourismus.

 

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