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Lehren aus der Jahrhundertflut beherzigen

14. Juli 2017 | Oderausbau

Anlässlich des Festaktes zum 20. Jahrestag der Jahrhundertflut am 15. Juli in Eisenhüttenstadt erinnert der Landesverband Brandenburg des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) daran, dass die Schaffung neuer Überflutungsflächen bisher noch zu zaghaft erfolgt ist. BUND-Landesvorstandsmitglied Sascha Maier: „Nach der Oderflut waren sich alle einig, dass wir den Flüssen mehr Raum geben müssen.“ In der Realität hat es zwar eine Sanierung der vorhandenen Deiche gegeben, eine Rückverlegung von Deichen zur Schaffung von Rückhalteflächen für Hochwasserereignisse hat aber nur punktuell stattgefunden.

So könnte in der Neuzeller Niederung ein Flutungspolder mit einer Größe von mindestens 1 900 Hektar geschaffen werden, der bei Hochwasser bis zu 43 Millionen Kubikmeter Wasser zurückhalten könnte. Bisher wurde noch einmal das Planfeststellungsverfahren eröffnet. Bereits 2004 wurde dieses Vorhaben im „Aktionsprogramm Hochwasserschutz im Einzugsgebiet der Oder“ als eine der beiden „wichtigsten Investitionsmaßnahmen“ benannt. Weitere Retentionsflächen könnten in der Ziltendorfer Niederung eingerichtet werden. Auf solch einer Grundlage kann das Land Brandenburg als Unterlieger auch deutlich besser in den Dialog mit Polen und Tschechien treten, da gerade stromauf die Hauptursachen für Jahrhunderthochwasser wie 1997 zu finden sind.

Sascha Maier ergänzt: „Studien haben bewiesen, dass ökologisch bewirtschaftete Böden eine höhere Wasserspeicherkapazität besitzen.“ Daher fordert der BUND Brandenburg, die biologische Landwirtschaft weiter zu fördern. In Überschwemmungsgebieten ist zudem ein höherer Anteil von Wiesen und Weiden erforderlich. Die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung darf die verkehrlich nahezu bedeutungslose Oder nicht mehr als Binnenwasserstraße betrachten, sondern muss das Ziel eines lebendigen Flusses verfolgen. 

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