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Artenvielfalt retten – für eine andere Landespolitik

11. April 2019 | Schmetterlinge, Lebensräume, Umweltgifte, Landwirtschaft

Naturschutzverbände äußern sich zur Volksinitiative des Forum Natur

Die Sumpfschrecke ist auf Feuchtwiesen angewiesen. Da diese häufig trocken gelegt und intensiv genutzt werden, ist die einst weit verbreitete Art mittlerweile sehr selten geworden. Die Sumpfschrecke ist auf Feuchtwiesen angewiesen. Da diese häufig trocken gelegt und intensiv genutzt werden, ist die einst weit verbreitete Art mittlerweile sehr selten geworden.  (Michaela Kruse / BUND Brandenburg)

Gemeinsame Pressemitteilung der brandenburgischen Landesverbände von NABU, BUND, NaturFreunde und Grüne Liga

Am 15. April werden die brandenburgischen Naturschutzverbände NABU, BUND, NaturFreunde, die angegliederten Jugendverbände BUNDjugend, NaturFreundeJugend und Naturschutzjugend sowie Grüne Liga und die Aurelia-Stiftung mit ihrer Volksinitiative „Artenvielfalt retten“ starten. Mit dieser Volksinitiative sollen wirksame Maßnahmen gegen den fortschreitenden Artenverlust verbindlich festgeschrieben werden. Der Einsatz von Pestiziden in Naturschutzgebieten und europäischen Schutzgebieten sowie an Gewässerrändern in Brandenburg muss durch klare gesetzliche Regelungen unterbunden werden. Darüber hinaus bedarf es einer deutlichen Erhöhung des Anteils des Ökolandbaus. Deutlich mehr finanzielle Mittel als bisher soll das Land für die Naturschutzleistungen der Landwirte bereitstellen.

Dem gegenüber lehnen Verbände wie der Landesbauernverband den verbindlichen Ausschluss von Pestiziden in den besonders wertvollen Naturschutzgebieten und europäischen Schutzgebieten ab. „Wir wissen genug über die Gründe des Artensterbens. Es muss endlich gehandelt werden, weitere Verzögerungen sind nicht akzeptabel“, sagt Friedhelm Schmitz-Jersch, Landesvorsitzender des NABU Brandenburg. Die Landnutzerverbände haben angekündigt, am morgigen Freitag eine eigene Volksinitiative zu starten. „Mit dieser überstürzten Aktion wollen sie offensichtlich der langen angekündigten Volksinitiative der Naturschutzverbände den Wind aus den Segeln nehmen. Wir sind enttäuscht darüber, dass die Nutzerverbände nun mit einer zweiten Initiative die Brandenburger Bürger verunsichern wollen.“

Die Naturschutzverbände wollen den Bürgerinnen und Bürgern deutlich machen, dass nur bindende Maßnahmen, wie sie die Volksinitiative „Artenvielfalt retten“ fordert, zu einem wirksamen Artenschutz führen werden. „Die Gespräche mit dem Landesbauernverband haben deutlich gemacht, dass dieser nicht bereit ist, über ernsthafte und verbindliche Gegenmaßnahmen zum Artensterben zu sprechen“, so Thomas Volpers, stellvertretender Vorsitzender des BUND. „Wirksames Handeln darf nicht länger auf die lange Bank geschoben werden. Wir Naturschutzverbände legen einen konkreten Gesetzentwurf vor, der sofort Wirkung entfalten kann.“ 

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