Die persönlichen Vorteile von Bio-Lebensmitteln liegen auf der Hand: Man spart sich eine Menge Pestizide im Essen und damit unnötige Risiken. Vor allem tut man aber etwas für Natur und Umwelt: Im Ökolandbau ist die Stickstoffbelastung des Wassers im Schnitt 28 Prozent geringer als in der konventionellen Landwirtschaft und es kommen mehr Arten vor: 95 Prozent bei Ackerkräutern, 23 Prozent bei den blütensuchenden Insekten, 35 Prozent bei den Feldvögeln. Außerdem profitiert die Bodenqualität von der um 94 Prozent größeren Regenwurmmasse. Diese Zahlen stammen aus einer Metastudie des bundeseigenen Thünen-Instituts von 2023.
Ein Problem teilt die Bio-Landwirtschaft allerdings mit der konventionellen: Die Preise, die Produzent*innen auf dem Markt erzielen, decken die realen Kosten häufig nicht. Und weil die Bio-Höfe meistens kleiner sind, können sie niedrige Preise kaum über Masse ausgleichen. Ein Ausweg aus dieser Misere ist die sogenannte solidarische Landwirtschaft (SoLaWi). Dabei schließen sich bäuerliche Betriebe mit Verbraucher*innen zusammen, um Kosten und Erträge der Landwirtschaft miteinander zu teilen. Die Verbraucher*innen zahlen einen bestimmten monatlichen Betrag und bekommen im Gegenzug gesunde, naturschonend produzierte Lebensmittel aus der Region. Die Landwirt*innen haben Planungssicherheit und ein vom Ernteertrag unabhängiges Einkommen – das bedeutet Schluss mit Selbstausbeutung und Wirtschaften zulasten der Natur.
SoLaWi bringt Fairness und Transparenz. Eine Light-Variante stellt das Abo einer Gemüsekiste dar, auch sie schafft mehr Planbarkeit für die beteiligten Höfe. Rund 500 bäuerliche Betriebe arbeiten bundesweit mittlerweile als Produzent*innen- Verbraucher*innen-Kooperative.
SoLaWi-Übersicht im deutschsprachigen Raum: www.solidarische-landwirtschaft.org
Alle regionalen Bio-Adressen: www.bio-berlin-brandenburg.de
Dieser Artikel erschien in der BUNDzeit 2/2025. Mehr zum Schwerpunktthema Zivilgesellschaft:
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