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BUND äußert Bedenken gegen Erweiterung der Müllverbrennungsanlage Premnitz

20. Juli 2018 | Naturschutz, Ressourcen & Technik

Foto: Botaurus (Wikimedia)  (Botaurus (Wikimedia))

Gegen die Erweiterung der Müllverbrennungsanlage in Premnitz (Havelland) hat der Landesverband Brandenburg des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Einwendungen erhoben. Die Firma EEW Energy from Waste plant die Errichtung einer zweiten Verbrennungslinie, die im Jahr 2020 in Betrieb genommen werden soll. Ein entsprechender Genehmigungsantrag liegt jetzt beim Landesamt für Umwelt vor.

Der BUND Brandenburg kritisiert, dass nach der Erweiterung die Kapazität der Anlage 420 000 Tonnen im Jahr betragen würde. „Das gesamte Hausmüllaufkommen des Landes Brandesburg beträgt nur 340 000 Tonnen. Selbst wenn der gesamte Abfall der Region in Premnitz verbrannt werden würde, würde die jetzige Anlage ausreichen. Das heißt, ein großer Teil des Mülls soll für die Verbrennung aus anderen Regionen hergebracht werden“, erklärt Carsten Preuß, Vorsitzender des BUND Brandenburg. Er ergänzt: „Müllverbrennungsanlagen sind eine Technik von gestern. Verbrannt wird wertstoffhaltiger Müll, der eigentlich recycelt werden könnte. Besser ist es daher, den eingesammelten Restmüll zu sortieren und damit die vorhandenen Wertstoffe herauszuholen.

Der Umweltverband kritisiert weiterhin, dass für die anfallende Abwärme in Premnitz nicht genügend Abnehmer zur Verfügung stehen. Daher ist geplant eine 20 Kilometer lange Fernwärmeleitung von Premnitz nach Brandenburg an der Havel zu verlegen, die auch Naturschutzgebiete zerschneiden würde. Durch die Anlage entstehen zusätzlicher Lärm, Gestank, Keime, Staub und Schadstoffe. Die nächstgelegene Wohnbebauung ist nur 400 m entfernt. Betroffen ist auch die Niederung der Unteren Havel, die als Vogelschutzgebiet ausgewiesen ist und nach der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie geschützt ist. Bei der Verbrennung würden jährlich bis zu 120 000 Tonnen Asche entstehen.

Der BUND Brandenburg weist darauf hin, dass von betroffenen Bürgerinnen und Bürgern noch bis zum 6. August Einwendungen gegenüber der Stadt Premnitz oder dem Landesamt für Umwelt erhoben werden können. Das Landesamt für Umwelt entscheidet dann, ob am 26. September ein Erörterungstermin durchgeführt wird, bei dem die Einwendungen diskutiert werden.

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