Lag der Anteil deutlich geschädigter Kiefern 2018 noch bei 9 Prozent, sind im diesen Jahr bereits 20 Prozent deutlich geschädigt. Die Trockenphasen und die Folgeschäden haben die Vitalität der Kiefern entscheidend gemindert.
Laubmischwälder haben einen deutlich günstigeren Wasserhaushalt. Während in Nadelwäldern ein Großteil des Niederschlags in den Nadeln hängen bleibt und dort direkt verdunstet, fließt das Wasser in Laubwälder entlang der Äste und des Baumstammes ab, versickert im Boden und kann dort gespeichert werden.
Carsten Preuß, Vorsitzender des BUND Brandenburg: „Die Landesregierung darf jetzt keine Zeit mehr verlieren, trockenresistentere Wälder zu schaffen. Dafür muss der Umbau zu Laubmischwäldern deutlich schneller erfolgen als bisher. Derzeit werden in Brandenburg jährlich etwa 1.500 Hektar Kiefernwald in Landesbesitz sowie 640 Hektar Privat- und Körperschaftswald in Mischwald umgewandelt. Bei dieser Geschwindigkeit bräuchten wir noch mehr als 230 Jahre bis der Brandenburger Wald umgebaut ist. Die Natur ist da – wenn man sie lässt - viel effektiver.“ Zunächst, so Preuß, müsse aber der Verbiss durch Wildtiere durch verstärkte Jagd reduziert werden, denn Ziel muss eine Naturverjüngung ohne Zäune im Wald sein.
Insgesamt weisen allerdings Buchen und Eichen in Brandenburg mehr Schäden auf als die Kiefer. Das führt der BUND Brandenburg unter anderem auf die Bewirtschaftungsformen zurück.
Preuß: „Um den günstigen Wasserhaushalt von Laubwäldern zu erhalten, ist eine schonende Bewirtschaftung notwendig, bei der das Kronendach weitgehend geschlossen bleibt, um die Verdunstung zu minimieren. Auch sollte der Boden nicht durch schwere Holzerntemaschinen verdichtet werden, denn dadurch sinkt die Wasserspeicherkapazität des Bodens.“
Der BUND Brandenburg fordert daher eine nachhaltige Waldwirtschaft, die eine selbstregulierende Waldentwicklung ermöglicht. Zum einen sind natürlich verjüngte Baumbestände stresstoleranter und zum anderen ist die Vielfalt baumarten- und strukturreicher Wälder ausschlaggebend dafür, dass sich Wälder an klimatische Veränderungen anpassen können.
Diese Ziele müssen Kern der seit langem angekündigten Novellierungen des brandenburgischen Jagd- und Waldgesetzes werden.