BUND Landesverband Brandenburg
Mitglied werden Jetzt spenden
BUND Landesverband Brandenburg

Schweine vor dem Landtag in Potsdam

26. Juni 2014 | Landwirtschaft, Massentierhaltung

Ein Rudel Öko-Schweine protestierte heute vor dem Landtag in Potsdam. Die mitgebrachten Schweine von Bio-Bauer Bernd Schulz aus dem Landkreis Potsdam-Mittelmark haben ein „Schweine-Glück“: Sie kommen aus der Freiland-Haltung und sind ein Symbol des Widerstands gegen die Agrarindustrie.

Die Kampagne „Meine Landwirtschaft“ und das Aktionsbündnis Agrarwende Berlin-Brandenburg veranstaltete heute die Protestaktion gegen Massentierhaltung sowie für eine tier- und umweltgerechte Landwirtschaftspolitik. Die Bündnisse riefen dabei auch zur Demonstration gegen die geplante Mastanlage mit über 36.000 Schweinen in Haßleben (Uckermark) auf, bei der am Sonntag, den 29. Juni 2014, zahlreiche Menschen einen Stopp der industriellen Massentierhaltung  einfordern werden. Die beiden Agarbündnisse bestehen aus LandwirtInnen, Bürgerinitiativen, Natur- sowie Umweltschutzverbänden, entwicklungspolitischen Organisationen und VerbraucherInnen. In Potsdam vor dem Brandenburger Landtag riefen sie die Landesregierung auf, endlich eine Agrarwende einzuläuten.

Reinhild Benning vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND): „Berlin braucht Biolebensmittel und Brandenburg will keine Massentierhaltung, sondern auch glückliche Schweine. Die Parteien, die zur Landtagswahl im September antreten, sollten die große Beteiligung an der Brandenburger Volksinitiative gegen Massentierhaltung richtig deuten: Wer Schweine quält, wird nicht gewählt. Solange die Landesregierung lieber exportfixierten Schweinedynastien für deren Tierfabriken Genehmigungen hinterherwirft, statt mit wirksamen Landesgesetzen eine regional verankerte, ethisch verantwortliche Landwirtschaft voran zu bringen – wie etwa in Niedersachsen und Nordrhein-Westfahlen – solange rufen wir zum Widerstand auf. Auf zur Demonstration gegen Megamastanlagen am Sonntag ab 11Uhr  in Haßleben.“

Michael Wimmer, Sprecher des Aktionsbündnisses Agrarwende Berlin-Brandenburg: „Warum kommen wir mit Schweinen vor das Brandenburger Parlament? Gerade bei ihnen kann man sehr gut sehen, wie verspielt und neugierig Tiere sind. Unsere Schweine kommen vom Biobauer Bernd Schulz aus Gömnigk, der seine Muttersauen samt Ferkel ganzjährig im Freien hält.

Mit der Aktion in Haßleben legt unser Bündnis den Finger mitten in die Wunde der industriell organisierten Tierhaltung, die wir vor allem im Schweine- und Geflügelbereich beobachten müssen. Am Beispiel Haßleben möchten wir eine gesellschaftliche Diskussion darüber in Schwung bringen, wie wesensgerechte Tierhaltung auszusehen hat und wie nicht. Von der Landesregierung erwarten wir zumindest, dass sie sich klar und deutlich gegen derartige industrielle Anlagen ausspricht, zumal wenn sie von Investoren außerhalb Brandenburgs gebaut und betrieben werden.“

Sybilla Keitel, Bürgerinitiative „Kontra Industrieschwein Haßleben“: „Mit der Demonstration zeigen wir, dass wir uns keineswegs daran gewöhnen werden, Tiere wie industrielle Fließbandware zu produzieren. Ebenso weisen wir unermüdlich darauf hin, dass mit diesen gigantischen Tierfabriken unser ganzes Ökosystem durch Stickstoff zerstört wird: Boden, Wasser und Luft  sind unsere elementaren Lebensgrundlagen und werden dem Profit geopfert. Aber hier endet diese törichte Politik nicht: Entstehende Überschussexporte machen auch noch die Märkte in den armen Ländern kaputt. Insgesamt ist das der glatte Wahnsinn.” 

Zur Übersicht

BUND-Bestellkorb