Nach einer leichten Erholung im Vorjahr kam es 2024 erneut zu drastischen Waldschäden bei allen Baumarten. Auf 32 Prozent der Waldfläche sind deutliche Schäden zu verzeichnen, das ist eine Verdopplung zum Vorjahr. Nur 3 Prozent der Eichen und 5 Prozent der Buchen weisen keine sichtbaren Schäden auf. Die alarmierenden Ergebnisse sind auf den menschengemachten Klimawandel zurückzuführen. Zunehmende Hitzetage und regional auftretende extreme Trockenperioden führen zu Vitalitätsverlusten bei den Bäumen. Auch wenn es weniger Waldbrände gab, konnten die Waldbrandschäden der letzten Jahre aufgrund der Trockenheit und herausfordernden Witterung nur schwer ausgeglichen werden.
Carsten Preuß, Vorstandsvorsitzender des BUND Brandenburg kommentiert den Bericht:
„Der alarmierende Zustand unserer Wälder zeigt erneut, dass die Ambitionen beim Waldumbau im Land Brandenburg nicht ausreichen, um den Folgen der Klimaerhitzung zu begegnen. Machen wir in der gleichen Geschwindigkeit weiter, so braucht es 234 Jahre bis der Brandenburger Wald umgebaut ist. Das ist deutlich zu langsam, um unsere Wälder und ihre vielfältigen Funktionen zu erhalten und zu schützen. Als BUND Brandenburg fordern wir deshalb eine ambitionierte Waldbauoffensive, bei der Fördermittel nicht in unnötigen Zaunbau gesteckt werden, sondern die Naturverjüngung durch eine waldorientierte Jagd ermöglicht wird. Dafür braucht es dringend ein neues Jagdgesetz, das den Waldbesitzenden mehr Mitspracherecht bei der Jagd einräumt. Außerdem muss der Waldumbau im Privat- und Landeswald verstärkt und zielführend gefördert werden. Das muss bei den anstehenden Haushaltsverhandlungen dringend bedacht werden.“