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Land Brandenburg pflanzt zu wenig Alleebäume

04. November 2016 | Alleen

Anlässlich der heutigen (4. November) Alleebaumpflanzung der Infrastrukturministerin Kathrin Schneider an der Landesstraße zwischen Marwitz und Eichstädt (Oberhavel) verweist der BUND Brandenburg auf die seit Jahren...

Allee, Foto: Sylvia Voß  (Sylvia Voß)

Anlässlich der heutigen (4. November) Alleebaumpflanzung der Infrastrukturministerin Kathrin Schneider an der Landesstraße zwischen Marwitz und Eichstädt (Oberhavel) verweist der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Landesverband Brandenburg auf die seit Jahren unzureichenden Nachpflanzungen von Alleebäumen in Brandenburg.

Die Ankündigung, zukünftig Finanzen aus der EU-Agrarförderung für die Pflanzung von Alleebäumen zu nutzen, sieht der BUND Brandenburg kritisch. BUND-Landesvorsitzender Carsten Preuß: „Wenn bei der Unterhaltung der Straßen Alleebaumfällungen erforderlich werden, müssen die Ersatzpflanzungen aus den Mitteln des Infrastrukturministeriums finanziert werden. Fördermittel, die eigentlich zur Verbesserung der Umweltsituation eingesetzt werden sollen, dürfen für den Ausgleich von Fällungen nicht verwendet werden.“

Im Jahr 2007 hatte die Landesregierung eine Alleenkonzeption erstellt. Sie beinhaltete, dass nicht mehr für jeden gefällten Alleebaum ein neuer gepflanzt werden soll. Statt dessen sollten jährlich 5 000 Bäume gepflanzt werden, was etwa 30 Kilometer Allee entspricht. Im vergangenen Jahr (2015) wurde dieses selbstgesteckte Ziel nicht erfüllt, es wurden nur 2 833 Bäume gepflanzt, also etwa 17,6 Alleenkilometer. Den 2 833 Neupflanzungen standen 3 147 Fällungen gegenüber. Im Jahr 2014 wurden sogar nur 1 870 Alleebäume gepflanzt (7,7 Alleenkilometer) bei 3 041 Alleebaumfällungen. In den Jahren 2008 bis 2015 wurden insgesamt 10 889 Alleebäume weniger gepflanzt als geplant, das entspricht 72,4 Alleenkilometern, die zu wenig gepflanzt wurden.

Die Ursache für die fehlenden Nachpflanzungen ist in der Festlegung der Alleenkonzeption zu sehen, dass neue Alleebäume in der Regel in einem Abstand von mindestens 4,50 m zur Fahrbahnkante gepflanzt werden sollen. Damit soll die Zahl der Baumunfälle reduziert werden. Der BUND Brandenburg sieht das kritisch, da der Kronenschluss, der den Reiz der „grünen Tunnel“ ausmacht, dadurch in Zukunft kaum noch zu erreichen ist. Außerdem ist das Flurstück der Straße meist nicht breit genug, um noch in 4,50 m Entfernung von der Straße Bäume zu pflanzen. Viele Flächeneigentümer der angrenzenden Flächen sind nicht bereit, Ackerland für Alleebaumpflanzungen zur Verfügung zu stellen. Außerdem werden durch den notwendigen Grunderwerb die Alleebaumpflanzungen wesentlich teurer. 

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