BUND Brandenburg und NABU Brandenburg bewerten die vom Forum Natur Brandenburg e. V. an der Politik des brandenburgischen Umweltministers Axel Vogel geäußerte Kritik als völlig überzogen und deplatziert. Ihn beispielsweise in die Verantwortung für die bundesweit organisierten Bauernproteste zu nehmen, ist nicht nachvollziehbar.
„Selbstverständlich ist und bleibt die Landwirtschaft wichtigster Partner beim Erhalt der Kulturlandschaften und der dort lebenden Tiere und Pflanzen. Die aktuellen Äußerungen sind pure Polemik. Der Dialog scheiterte an verschiedenen Stellen am destruktiven Widerstand der im Forum Natur Brandenburg organisierten Landnutzerverbände. So wurden Versuche des Umweltministeriums, Problemen hinsichtlich des Waldumbaus zu naturnahen Laubwäldern durch überhöhte Wildbestände mit einem modernen Jagdgesetz zu begegnen, vom Forum Natur torpediert und zum Erliegen gebracht“, erläutert Björn Ellner, Landesvorsitzender des NABU Brandenburg.
Der Name „Forum Natur“ ist bei dessen Gründung 2015 geschickt gewählt worden, suggeriert er doch, dass der Erhalt von Natur und Landschaft im Fokus des Handelns steht. Dabei zielen die auch jetzt wieder vorgetragenen Forderungen darauf ab, mehr (Förder-)Geld zu erhalten, Umwelt- und Naturschutzstandards abzubauen und die Arbeit der Naturschutzverbände und -stiftungen zu beschneiden.
Dass das „Forum Natur“ aktuell mehr Dialog einfordert, verwundert uns Naturschutzverbände. „Letztendlich ist der Insektendialog an den überzogenen Forderungen der Landnutzer gescheitert“, so Carsten Preuß, Vorsitzender des BUND. „Bis zuletzt war versucht worden, den Gesetzentwurf durch Kompromissvorschläge zu retten. Doch das Verbot des Einsatzes von Pestiziden und Düngemitteln in FFH-Gebieten sollte aufgrund der Forderungen der Landnutzer vollständig entfallen. Gerade für diese wertvollen, europaweit gesicherten Gebiete besteht aber besonderer Handlungsbedarf. Bisher fehlt es überhaupt an Regelungen zum Schutz dieser Gebiete. Darüber hinaus wurden vom Landesbauernverband überzogene Forderungen für den finanziellen Ausgleich für das Verbot von Pestiziden in Naturschutzgebieten gestellt.“
Zukunftsfähig ist nur eine nachhaltige und resiliente Landnutzung. Damit kann gleichzeitig die ländliche Entwicklung gefördert werden. Die Forderungen des „Forum Natur“ sind jedoch rückwärtsgewandt und nicht zukunftstauglich. „Viele Landnutzende zeigen bereits heute wie eine nachhaltige und resiliente und damit auch naturverträgliche Landnutzung aussehen und sich zugleich rechnen kann. An diesen positiven Beispielen sollte sich der Landnutzerverband orientieren“, so Preuß.