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BUND Potsdam spricht sich gegen Aufweichung der Baumschutzverordnung aus

25. April 2017 | Naturschutz

Der Kreisverband Potsdam des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) appelliert an die Stadtverordneten, einer Entschärfung der Potsdamer Baumschutzverordnung nicht zuzustimmen.

Der Kreisverband Potsdam des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) appelliert an die Stadtverordneten, einer Entschärfung der Potsdamer Baumschutzverordnung nicht zuzustimmen. Am 3. Mai entscheiden die Stadtverordneten darüber, ob in Zukunft im Innenbereich erst Bäume ab einem Umfang von 45 cm geschützt werden sollen. Außerhalb der im Zusammenhang bebauten Ortsteile sollen Bäume sogar erst ab einem Stammumfang von 60 cm unter Schutz stehen. Bisher sind Bäume ab einem Umfang von 30 cm, das entspricht einem Durchmesser von etwa 10 cm, geschützt.

Jan Wendt, Vorsitzender des BUND-Kreisverbandes Potsdam: „Daraus ergibt sich, dass gleiche Bäume unter Umständen im Innenbereich geschützt wären und im Außenbereich nicht. Dadurch entsteht eine kompliziertere Handhabung, die dem Ziel der Vereinfachung nicht entspricht. Es wächst die Gefahr von Verbotsirrtümern, da viele Grundstückseigentümer nicht wissen, ob sich ihr Grundstück im Geltungsbereich eines Bebauungsplanes, in einem im Zusammenhang bebauten Ortsteil oder im Außenbereich befindet.“

Wendt verweist auf die Bedeutung des Stadtgrüns in der Landeshauptstadt mit steigender Einwohnerzahl. Weniger geschützte Bäume führen auch dazu, dass es weniger Ersatzpflanzungen und weniger Ausgleichszahlungen gibt. Das widerspricht auch den Klimaschutzzielen der Stadt Potsdam.

Kritisch sieht der BUND auch die geplante Festsetzung, dass Bäume in Entfernung von 3 Metern zu Wohngebäuden nicht mehr geschützt sein sollen. Auch wenn solche Anträge fast immer positiv beschieden werden, reduziert sich damit der Umfang der Ersatzpflanzungen erheblich.

In einer Onlineaktion des BUND-Kreisverbandes Potsdam hatten sich bei der ersten Auslegung 185, während der zweiten Auslegung 104 Bürgerinnen und Bürger für das Festhalten an den jetzt geltenden Schutzstandards ausgesprochen.   

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