Die Siedlungsplanung für Potsdam Krampnitz muss sich an die vorhandene Natur anpassen
(Axel Kruschat
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BUND)
Der BUND Kreisverband Potsdam/Mittelmark sieht die Vorgehensweise bei der Planung des Standortes Krampnitz mit großer Besorgnis. Es besteht die Gefahr, dass die vorschnelle Schaffung von Baurechten alle Ansätze einer nachhaltigen Stadtteilentwicklung zunichte macht.
Der BUND Kreisverband fordert deshalb, dass erst weiteres Baurecht geschaffen wird, wenn eine nachhaltige, klimagerechte und naturnahe Stadteilentwicklung garantiert ist. Dazu gehört auch der erfolgreiche Abschluss der Planungsverfahren für eine Straßenbahnlinie und für Radwege. Es muss ein überzeugendes, klimaneutrales Verkehrskonzept sowohl für die Verkehre innerhalb des neuen Stadtteils als auch die Anbindungen an die Bundeshauptstadt Berlin, die Landeshauptstadt Potsdam und die überregionalen Fernverkehrsnetze vorliegen und dessen Umsetzung rechtlich gesichert sein. Für sämtliche Gebäude ist die klimaneutrale Energieversorgung sicherzustellen. Freiraumgestaltung und -nutzung müssen dem Klimawandel entschieden Rechnung tragen.
Die Planungen müssen sich der vorhandenen Natur anpassen und diese Naturausstattung weitgehend erhalten. Voraussetzung dafür ist eine präzise Feststellung des Ist-Zustandes, beispielsweise durch ein Baumkataster für die vorhandene Vegetation.
Dementsprechend sind der Masterplan, der Flächennutzungsplan und die folgenden Bebauungspläne anzupassen. Bei der Umsetzung der Baumaßnahmen muss ein naturschutzfachlich korrekter, ortsnaher Ausgleich stattfinden.
Sind diese Forderungen nicht umsetzbar, kann auf dem Areal der ehemaligen Krampnitz-Kasernen kein neuer Stadtteil entstehen.
Die Stadt Potsdam braucht dringend ein Gesamtkonzept, wie sie mit dem Bevölkerungswachstum umgehen will, ohne dass Potsdam seinen Charakter als grüne Stadt in strukturreicher, geschichtsträchtiger Kulturlandschaft verliert. Dazu müssen die Landkreise Potsdam-Mittelmark und Havelland sowie die Bundeshauptstadt Berlin wegen der verschiedenen Wechselwirkungen mit dem angrenzenden Umland unbedingt eingebunden werden.