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BUND Potsdam: Fußverkehrskonzept muss Stadtgrün stärker berücksichtigen

02. Februar 2021 | Bäume, Verkehr, Stadtplanung

Der BUND Kreisverband Potsdam hat eine Stellungnahme zum Fußverkehrskonzept der Stadt Potsdam abgegeben. Die Stadt hatte ihr Konzept im Dezember 2020 veröffentlicht und die Bürger*innen aufgerufen, es zu kommentieren.

Fussgänger gehen über Zebrastreifen  (Brian Merrill / pixabay)

Der BUND begrüßt das Fußverkehrskonzept, insbesondere die Ansätze zur Aufteilung des Verkehrsraums nach Verkehrsmitteln. Der Naturschutz sollte aber stärker berücksichtigt werden, zumal Stadtgrün das Mikroklima verbessert - eine Funktion, die in Zeiten des Klimawandels immer wichtiger wird. Außerdem fürchtet der BUND Probleme bei der Finanzierung der Umsetzung. Die Stadt muss nun im Haushaltsplan zur Realisierung des Fußverkehrskonzeptes entsprechende Schwerpunkte setzen.

Der BUND fordert in seiner Stellungnahme die Stadt Potsdam auf, stärker zu prüfen, an welchen Orten eine Entzerrung der Verkehrsströme möglich ist. So könnten neue Fußgängerzonen oder autofreie Stadtteile eingerichtet werden.

Das Konzept fokussiert stark auf die Innenstadtbereiche von Potsdam und Babelsberg, obwohl die Gehwege dort in einem besseren Zustand sind als im übrigen Stadtgebiet. Angesichts knapper finanzieller Mittel für die Umsetzung der Fußverkehrsförderung plädiert der BUND dafür, die Prioritäten zu Gunsten der Außenbezirke zu verschieben. Bei der Entwicklung der Stadtgebiete im Potsdamer Norden sollten bereits in der Planungsphase die Verkehrswege vorwiegend auf den Fußverkehr ausgerichtet werden.

Naturschutzaspekte werden im Fußverkehrskonzept zu wenig berücksichtigt. Beispielsweise würde die Verlängerung der Fritz-Zubeil-Straße, die im Konzept vorgeschlagen wird, um Babelsberg direkter mit Schlaatz zu verbinden, durch ein Flora-Fauna-Schutzgebiet (FFH) führen.

Auch in Potsdam häufen sich die Extremwetterereignisse. Um das Problem des Wasserabflusses nicht zu verschärfen, müssen neue Versiegelungen unbedingt verhindert werden. Bei Gehweg-verbreiterungen sollte deshalb eine begleitende Begrünung immer mit geplant werden und es sollten wasserdurchlässige Materialien verwendet werden.

Straßenraumbegrünung findet im Fußverkehrskonzept insgesamt zu wenig Berücksichtigung und wird nur als Pflanzung von Bäumen verstanden. Hier fordert der BUND, vielfältigerer Maßnahmen zu entwickeln.

 

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