BUND Brandenburg: Viele Seen in Brandenburg akut gefährdet, auch im Kreis Spree-Neiße

21. Mai 2025 | Flüsse & Gewässer, Wasser

Forst (Lausitz) Am Dienstag, den 20.05.2025 hat Carsten Preuß, Vorsitzender des BUND Brandenburg, den Seenreport des Verbandes an Olaf Lalk, Beigeordneter des Landkreises Spree-Neiße und an das Umweltamt übergeben.

Der Report zeigt alarmierende Entwicklungen: Die Landnutzung in den umliegenden Gebieten sowie ein prekärer Landschaftswasserhaushalt setzen den Gewässern erheblich zu. Hinzu kommen klimatische Faktoren wie steigende Temperaturen und verstärkte Wasserverdunstung, die die Situation weiter verschärfen.

Ein besorgniserregendes Fazit des Berichts: Seit der Jahrtausendwende sind die Grundwasserspiegel in vielen Regionen Brandenburgs um bis zu zwei Meter gesunken. Dies ist dramatisch, da die meisten Seen auf ein ausreichend hohes Grundwasserniveau angewiesen sind.

„Sollte sich die Klimaentwicklung weiterhin ungebremst fortsetzen und die Landnutzung sowie der Umgang mit Wasser nicht angepasst werden, droht vielen Seen in Brandenburg das Austrocknen oder die Reduktion auf kaum erkennbare Wasserreste,“ warnt Carsten Preuß.

Olaf Lalk, betonte, dass sich neben den klimatischen Veränderungen auch die Braunkohleförderung in der Lausitz auf weite Teile des Landschaftswasserhaushalts auswirken und mit der Einstellung der Tagebaue neue Herausforderungen auf den Landschaftswasserhaushalt zukommen.

Bei der Übergabe des Seenreports wurde auch der Zustand des Pinnower Sees thematisiert, dessen Wasserstand durch den benachbarten Braunkohletagebau Jänschwalde stark gesunken ist. Trotz jahrelanger Einleitung von Wasser konnte keine Stabilisierung erreicht werden – mit negativen Auswirkungen auf das Naturschutzgebiet „Pinnower Läuche und Tauersche Eichen“.

Auch der Klinger See wurde angesprochen: Die geplante Flutung als Tagebaurestsee kommt langsamer voran als ursprünglich vorgesehen.

Im Gespräch zwischen Lalk und Preuß wurde deutlich, dass dringender Handlungsbedarf besteht. Die Beteiligten waren sich einig, dass der Wasserrückhalt in der Landschaft in Kombination mit einer verringerten Flächenentwässerung essentiell ist, um den Auswirkungen des Klimawandels und der Entwässerung Brandenburgs entgegenzuwirken. Zudem ist es wichtig, Wasserspeicherpotenziale zu finden und zu nutzen.

Der BUND Brandenburg appelliert an Politik und Verwaltung, konsequente Maßnahmen zum Schutz der Seen einzuleiten. Der Report dient als fundierte Grundlage für weitere Diskussionen und Lösungsansätze zur Sicherung der wertvollen Gewässer.

Redaktioneller Hinweis: Der Seenreport kann unter https://www.bund-brandenburg.de/fileadmin/brandenburg/Gewaesser/seenreport-klein-1.pdf oder beim BUND Brandenburg, Mauerstraße 1, 14469 Potsdam bestellt werden.

 

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