Zwei Wölfe, Quelle: pixabay
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Zu den Plänen aus dem Agrarministerium äußert sich Thomas Volpers, stellvertretender Vorsitzender des BUND Brandenburg wie folgt: „Die Aussagen von Staatssekretär Gregor Beyer sind reiner Aktionismus und haben das Ziel, die Debatte weiter zu emotionalisieren. So ist die absolute Zahl von 2000 Wölfen im Land Brandenburg durch nichts belegt. Seit drei Jahrzehnten gehören die Bestände des Wolfs zu den am besten in Deutschland untersuchten. Beim offiziellen Wolfsmonitoring wird zurecht auf die Anzahl der Rudel verwiesen. Die absoluten Zahlen schwanken extrem, weil die Sterblichkeit insbesondere der Jungtiere hoch ist. Eine realistische Größenordnung könnten 400 Wölfe sein.“
Zur Aussage, dass immer mehr Wölfe auch eingezäunte Schafe töten würden: „Gregor Beyer lässt bei seinen Ausführungen vollkommen außen vor, dass die meisten Wolfsrisse immer noch dort passieren, wo der Herdenschutz nicht ausreichend ist. Für Wölfe, die nachweislich Zäune überwinden, wurde mit der neuen Wolfsverordnung bereits der Kompromiss gefunden, dass diese entnommen werden können. Das ist aus unserer Sicht der richtige Weg. Die Entnahme muss aber schnell und professionell erfolgen! An einer Lösung, die bürokratischen Hemmnisse zu überwinden, arbeiten wir gerne mit.“
Zur Forderung der Aufnahme des Wolfs ins Jagdgesetz: „Den Wolf noch in diesem Jahr ins Jagdgesetz aufnehmen zu wollen, ist reine Klientelpolitik und für die Entnahme von "Problemwölfen" überhaupt nicht erforderlich. Nach dem drastischen Ergebnis des Waldzustandsberichts von letzter Woche sollte sich der Staatssekretär eher darum kümmern, wie eine Jagdgesetznovelle zum Waldumbau und Walderhalt beitragen kann, statt den Menschen Dinge zu versprechen, die auf EU-Ebene in ferner Zukunft ausgehandelt werden. Die hohen Bestände von Rehen und Damhirschen sind der Grund, warum es bei uns mehr Wölfe als in Schweden gibt.“