Wolf in Brandenburg
(Foto: BUND Brandenburg e.V.)
Das Bundesministerium für Umwelt, Klimaschutz, Naturschutz und nukleare Sicherheit hat heute verkündet, dass Deutschland heute den sogenannten "günstigen Erhaltungszustand" des Wolfs in der kontinentalen Region an die EU-Kommission übermittelt hat. Nachdem im Juli zunächst ein unbekannter Zustand an die Europäische Kommission gemeldet wurde, mit Verweis auf die besondere Dynamik der Entwicklung des Wolfes innerhalb der kontinentalen Region, schafft der Bund heute Nägel mit Köpfen. Auf die Einstufung habe man sich in einer Bund-Länder-Arbeitsgruppe mehrheitlich verständigt. Carsten Preuß, Vorsitzender des BUND Brandenburg, kommentiert diesen Beschluss:
„Mit der heutigen Meldung eines günstigen Erhaltungszustands beim Wolf in der kontinentalen Region macht der Bund den Weg frei für die Jagd auf den Wolf. Nach Einschätzung des BUND fehlt jede wissenschaftliche und wildbiologische Grundlage für diese Entscheidung. So hat Brandenburg seit Juli gar keine neuen Erkenntnisse zur Wolfsentwicklung an den Bund gemeldet. Die Grundlage für eine veränderte Bewertung war also gar nicht gegeben. Das lässt darauf schließen, dass es sich um eine rein politisch motivierte Entscheidung auf Kosten des Artenschutzes handelt. Zahlreiche Studien belegen, dass eine Jagd auf den Wolf Nutztierrisse nicht reduzieren wird. Die Politik – auch in Brandenburg - hat sich hier einseitig von der Jagdlobby treiben lassen, die mit der Jagd auf den Wolf ganz eigene Ziele verfolgt. Als BUND fordern wir, dass das Umwelt- und Landwirtschaftsministerium endlich seiner Verantwortung gerecht wird und den Herdenschutz konsequent in den Mittelpunkt stellt. Eine Jagd, die den Bestand der Wölfe gefährdet, löst kein einziges Problem – sie sorgt nicht dafür, dass auch nur ein Meter weniger Zaun gebaut werden muss.“