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BUND: Arsen-Werte an Tagebaufließen bedenklich überschritten

24. April 2017 | Flüsse & Gewässer, Kohle

Der BUND Brandenburg hat rund um den Tagebau Welzow-Süd Aushub aus verschiedenen Fließen in Hinblick auf den Schadstoffgehalt analysieren lassen. Dabei wurden zum Teil deutliche Überschreitungen bei den Vorsorgewerten der Bundesboden- und Altlastenverordnung beim Arsen, Blei, Kupfer, Nickel und Zink festgestellt.

Ausgebaggerter Eisenschlamm an Einleitstellen des Tagebaus Welzow-Süd, Foto: BUND Brandenburg  (BUND Brandenburg)

Der BUND Brandenburg hat rund um den Tagebau Welzow-Süd Aushub aus verschiedenen Fließen in Hinblick auf den Schadstoffgehalt analysieren lassen. Dabei wurden zum Teil deutliche Überschreitungen bei den Vorsorgewerten der Bundesboden- und Altlastenverordnung beim Arsen, Blei, Kupfer, Nickel und Zink festgestellt. Der Arsenwert wurde bei allen vier Proben überschritten, bei einer Probe sogar um mehr als das vierfache des Vorsorgewertes.

Die Schadstoffe sind im Sediment der Tagebaue enthalten und werden durch die Hebung des Grundwassers zutage gefördert. Dieses Grubenwasser wurde in die umliegenden Fließe abgeleitet. Im Ockerschlamm, der sich aufgrund des laxen Umgangs mit den Eisengrenzwerten von 2008 bis 2015 in den Fließen abgesetzt hat, reicherten sich die jetzt gemessenen Schadstoffe an. Oftmals wurde der Ockerschlamm ausgebaggert und an den Ufern der Fließe abgelagert. Dadurch lassen sich beispielsweise Stoffe wie Arsen in hoher Konzentration an den Ufern nachweisen.

Es sind aber nicht nur die Ufer der Fließe um den Tagebau Welzow-Süd betroffen. „Das von Bergamt in Brandenburg angewendete Konzept der sogenannten 'Naturräumlichen Aufbereitung', was nichts weiter bedeutet, als die unkontrollierte Ablagerung des Eisenockers in der Landschaft hat zur Anreicherung von Arsen, Blei und anderen Stoffen geführt. Leider wurde dieses Konzept nicht nur am Tagebau Welzow-Süd angewandt, sondern auch im Bärenbrücker Teichgebiet bei Cottbus“, so Axel Kruschat, Geschäftsführer des BUND Brandenburg.

Die Fließe passieren auf ihrem Weg in die Spree nicht nur Wälder und landwirtschaftliche Flächen, sondern auch Siedlungen. Teilweise wurde das Wasser für die kostenlose Gartenbewässerung zur Verfügung gestellt bzw. es wurden Fischteiche und Angelgewässer gespeist.

Es muss in den betroffenen Gebieten überprüft werden, wo es zu Kontaminationen gekommen ist. Gegebenenfalls muss eine Entsorgung des mit Schadstoff belasteten Erdreiches durchgeführt werden“, so Kruschat weiter. Die Messergebnisse seien ein weiteres Beispiel wie die Folgen der Tagebaue systematisch unterschätzt worden sind.

Der BUND Brandenburg hat die Messwerte im Einzelnen, deren juristische Bewertung und die betroffenen Gebiete in einem Hintergrundpapier ausgewertet bzw. dargestellt. Diese Dokumentation kann hier heruntergeladen werden. 

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