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Hier war Sense! Altes Handwerk neu erlernen.

02. Oktober 2021 | Umweltbildung, Naturerleben, Sumpf & Sand

Am 2. Oktober 2021 kamen sechs Menschen in dem Landschaftsgarten Christianenhof der Familie Klaus zusammen, um vom Eigentümer etwas über das Handwerk des Sensens zu erfahren. Nach kurzer Einführung mit Vorstellungsrunde ging es sogleich zum Ausprobieren auf die im Frühjahr angelegte Trockenwiese.

Eine Frau senst eine Wiese mit der Handsense Sensen mit der Hand braucht viel Übung  (BUND Brandenburg)

Schon von Weitem sah man es flattern und hörte es summen. Es duftete nach Kräutern. Kratzdistel, Wilde Möhre, Lichtnelke und Schafgarbe & Co. zusammen mit herbstlichen Sonnenstrahlen lockten sämtliche Bestäuberinsekten wie Tagfalter, Käfer und Wildbienen an.

Um diese vielfältige Flora & Fauna weiterhin zu schützen, soll die Fläche nach und nach abgemagert werden. Dies funktioniert durch die einmalige Mahd ganz spät im Jahr. Wichtig ist, dass das anfallende Mahdgut mit Rechen und Forke von der Fläche entnommen wird. Der Boden reichert sich so nicht mit Nährstoffen an. Dies hätte zur Folge, dass die Wiese "verkrautet" und an Biologischer Vielfalt verliert.

Sensen ist eine alte, bewährte und für Boden und Kleinstsäuger schonende Methode. Sie ist im Gegensatz zu Motorsensen oder (Roboter-)Mähern geräuscharm, sportiv und gesellig - schließlich kann nebenbei erzählt werden. Durch das Kappen der Wildpflanzen werden deren Samen verteilt und haben so die Chance im kommenden Jahr zu keimen und erneut zu erblühen. Die Insekten, Reptilien und Kleinstsäuger konnten in umliegende Hochstaudenfluren und den naturnahen Landschaftsgarten ausweichen.

Technische Inhalte zur Sensenblattlänge, zum Schleifen, zum Führen der Sense & schließlich das Dengeln wurden im Workshop vermittelt, so dass die Teilnehmer:innen das Gelernte mit nach Hause nehmen und anwenden können. Es brauch jedoch Jahre bis das Sensen leicht von der Hand geht.

Nach einer Stärkung bei Kaffee & selbstgebackenen Pflaumen-Kuchen gab es eine abschließende Führung durch den Christianenhof, in dem es so manch schön exotische Pflanze sowie Naturelemente wie Feldsteinmauern für Reptilien und Insektenhotels zu bestaunen gab.

Der Christianenhof und die weitere Entwicklung der Trockenwiese kann bei Interesse und im Zuge der "Offenen Gärten" besichtigt werden.
Weitere Infos: www.tourismus-uckermark.de/unterwegs/offene-gaerten-uckermark.html

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