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„Coal & Boat“: Bootsdemo auf der Havel setzt buntes Zeichen für zügigen Kohleausstieg in der Lausitz

18. August 2019 | Kohle, Flüsse & Gewässer, Klimawandel, Energiewende

Gemeinsame Pressemitteilung des Demo-Trägerkreises

Coal & Boat-Demo vor dem Landtag in Potsdam. Foto: Sedat Mehder, www.sedatmehder.com  (Sedat Mehder / www.sedatmehder.com)

Potsdam: Am heutigen Sonntag haben hunderte Menschen zwei Wochen vor der Brandenburger Landtagswahl für einen schnellen Kohleausstieg bis spätestens 2030 demonstriert. Unter dem Motto „Schluss mit Kohle – Wasser, Dörfer, Klima retten!“ protestierten sie an Land und auf dem Wasser für konsequenten Klimaschutz.

An der „Coal & Boat“-Demo nahmen ca. 120 Boote mit 350 Menschen teil. An Land begleiteten 700 Menschen die Demonstration. Rund 70 Teilnehmer*innen waren gemeinsam mit dem Fahrrad angereist. Aufgerufen hatte ein Bündnis aus Brandenburger und Berliner Umweltverbänden und weiteren Organisationen.

Emissionen stoppen nicht an der Landesgrenze, Klimabewegungen allerdings auch nicht. Wir gehen heute als breites zivilgesellschaftliches Bündnis für Klimaneutralität in Brandenburg und Berlin auf die Straße und aufs Wasser. Wir brauchen dafür einen konsequenten Ausbau der Erneuerbaren Energien in beiden Bundesländern und von der neuen brandenburgischen Landesregierung fordern wir endlich ein entschlossenes Handeln in Sachen Kohleausstieg. Der Ausstieg aus der Kohleverstromung und der klimaschädlichen Wärmeerzeugung wird nur gemeinsam gelingen“, sagt Eric Häublein vom Bündnis Kohleausstieg Berlin, in welchem seit Jahren Berliner Umweltorganisationen und Verbände für den schnellen Kohleausstieg in der Bundeshauptstadt kämpfen.

Franziska Sperfeld, stellvertretende Vorsitzende vom BUND Brandenburg: „Neue Tagebaue müssen in Brandenburg und Sachsen ausgeschlossen werden. Kein Dorf darf mehr für die Kohle zerstört werden. Auch die laufenden Tagebaue können nicht mehr ausgekohlt werden, wenn man wirksamen Klimaschutz erreichen will. Wir brauchen außerdem dringend einen Notfallplan für die Spree und die anderen Gewässer in der Lausitz. Andernfalls werden die Probleme durch den tagebaubedingt stark gestörten Wasserkreislauf unlösbar.“

Ebenfalls im Trägerkreis der Demo sind die Schüler*innen von Fridays for Future Potsdam. Mitglied Jaro Abraham ergänzt: „Die Lausitzer Braunkohle heizt mit ihren riesigen CO₂-Emissionen das Klima auf. Die Kohlekraftwerke in der Lausitz und die dazu gehörenden Braunkohletagebaue müssen bis spätestens 2030 stillgelegt werden, um das Pariser Klimaabkommen einzuhalten. Wir müssen jetzt handeln, um das Klima auf unserer Erde nicht zum Kentern zu bringen.

Die Demonstration startete in der Neustädter Havelbucht. Auch die Fahrraddemo aus Berlin kam dort an. Während sich die Boote sammelten, „umzingelten“ die Demonstrant*innen an Land die Bucht mit einer Menschenkette. Nach der Bootsdemo über die Havel und der Landdemo durch die Innenstadt trafen sich beide Demozüge an der Spitze der Freundschaftsinsel für ein gemeinsames Foto vor dem Landtag. Bis ca. 16.30 Uhr lief anschließend die Abschlusskundgebung in der „Alten Fahrt“.

Im Trägerkreis der diesjährigen Demo sind unter anderem das Bündnis Kohleausstieg Berlin, Fridays for future Potsdam, BUND Berlin sowie Brandenburg, BUNDjugend Berlin sowie Brandenburg, BürgerBegehren Klimaschutz, Greenpeace Regio Ost, Grüne Liga, NaturFreunde Berlin sowie Brandenburg, Robin Wood, attac Berlin sowie Potsdam, Fossil Free Berlin, PowerShift, die Surfrider Foundation, VENROB und Seebrücke Potsdam.

In Berlin fand die „Coal & Boat“ bereits die letzten drei Jahre statt. Dieses Jahr hatten die Organisatoren sich entschlossen die Demonstration im Vorfeld der Brandenburger Landtagswahlen nach Potsdam zu bringen. Dafür haben sich verschiedene Brandenburger und Potsdamer Verbände dem Trägerkreis angeschlossen.


Weitere Fotos gibt es unter: https://www.flickr.com/photos/kohleausstiegberlin/albums/72157710257941877

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