Zusammenfassung
Die Mitglieder der Brandenburger AG BNE haben in einem partizipativen Prozess einen strategischen Handlungsrahmen für die Qualitätsentwicklung im Bereich der nonformalen Bildung erarbeitet. In ihm werden Entwicklungsziele und Maßnahmen benannt, die in den Handlungsfeldern „Verbesserung der öffentlichen Wahrnehmung von BNE“ sowie „Verbesserung der Qualifizierung von BNE-Akteur*innen“ zu einer Qualitätsentwicklung von BNE in Brandenburg bis zum Jahr 2020 beitragen sollen.
In der Bewertung zur aktuellen Situation und der bereits im LAP formulierten Zielsetzungen kommt die AG zu dem Schluss, dass nach wie vor erhebliche Umsetzungsdefizite bestehen. Weder im Internet noch auf bundesweiten Veranstaltungen können die Brandenburger BNE-Akteur*innen und ihre Angebote in angemessener Qualität wahrgenommen werden. Hinsichtlich der Qualifizierung von BNE-Akteur*innen wurden in den letzten Jahren zwar deutliche Fortschritte erzielt. Der weiteren Qualitätsentwicklung in diesem Bereich werden
jedoch durch die chronische Unterfinanzierung der BNE-Akteur*innen deutliche Grenzen gesetzt. Trotz einer hohen Grundmotivation zur Teilnahme an Qualifizierungsmaßnahmen können es sich viele Einrichtungen oder selbstständig Tätige zeitlich oder finanziell nicht leisten, im Bildungsbereich eingesetztes Personal teilnehmen zu lassen bzw. selbst daran teilzunehmen.
Um die Defizite in der öffentlichen Wahrnehmung von BNE zu verringern wird daher als eine wichtige Maßnahme vorgeschlagen, eine zentrale Anlaufstelle für BNE-Akteur*innen zu schaffen. Ausgestattet mit ausreichend Personal- und Sachmitteln könnte diese Stelle viele Aufgaben wahrnehmen, die die im Land vorhandenen BNE-Angebote und ihre Anbieter*innen sichtbar werden lassen. Eine solche Servicestelle könnte auch zumindest einen Teil der Defizite im Bereich der BNE-Qualifizierung abbauen helfen. So wird vorgeschlagen, dieser Stelle eine koordinierende Funktion im Bereich der Weiterbildungsangebote zu übertragen.
Wirklich wirksam kann die Arbeit so einer Servicestelle jedoch nur werden, wenn als weitere wichtige Maßnahme eine bessere Ausfinanzierung der BNE-Akteur*innen im nonformalen Bildungsbereich umgesetzt wird. Nur wenn die strukturellen Defizite in der Akteurslandschaft durch eine bessere und kontinuierliche Ressourcenausstattung abgebaut werden, können nonformale BNE-Akteur*innen den ihnen von Politik und Gesellschaft übertragenen Aufgaben und den damit einhergehenden stetig wachsenden Anforderungen gerecht werden. Daher sieht die AG BNE für die strukturelle Verankerung von BNE im Land Brandenburg über die Akteurslandschaft einen zusätzlichen Förderbedarf von mind. 350.000 € pro Jahr.
Das vorliegende Dokument ist Ergebnis eines Projektes der Brandenburger AG BNE, dass in Trägerschaft der ANU Brandenburg e.V. durchgeführt und mit Mitteln des Ministeriums für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Landwirtschaft finanziert wurde.