Naturschutz bei Energieprojekten

Dass der Ausbau der Erneuerbaren Energien beschleunigt voran gehen muss, ist unbestritten. Doch Erneuerbare Energien, insbesondere die Solarenergien, brauchen Flächen. Die Herausforderung wird sein, ökologisch sensible Gebiete dennoch zu erhalten. Ein geplanter Solarpark bei Hohensaaten, für den ein Laubmischwald gerodet werden soll, ist das erste Solarprojekt bei dem sich der BUND Brandenburg in den Planungsprozesse einbringt.

Die Lindhorst-Gruppe, ein Großkonzern aus Niedersachsen, plant im Osten Brandenburgs zwischen Hohensaaten, Neuendorf und Oderberg einen großen Solarpark samt Rechenzentrum, Industrie- und Gewerbegebiet. Dafür sollen 370 Hektar Mischwald gerodet und teilweise versiegelt werden. Insgesamt wird das Areal 680 Hektar umfassen.

Der BUND Brandenburg befürwortet die Nutzung von Solarenergie. Dafür sollten aber in erster Linie versiegelte Flächen und Dachflächen genutzt werden. Ein Mischwaldgebiet ist grundsätzlich ein falscher Standort für einen Solarpark.

Specht sitzt auf Ast

Artenreicher Mischwald soll gerodet werden

Der Wald befindet sich auf einem ehemaligen Militärgelände und konnte sich seit Jahrzehnten ungestört entwickeln. Heute ist er sehr bedeutsam für den Natur- und Landschaftsschutz. Es haben sich zahlreiche geschützte und seltene Arten angesiedelt wie Uhu, Seeadler, Schwarzstorch,  Mittelspecht und Trauerschnäpper. In den Bunkern leben Mopsfledermaus, Bechsteinfledermaus und das Große Mausohr.

In der Nähe befinden sich das Biosphärenreservat „Schorfheide-Chorin“ und der Nationalpark „Unteres Odertal“. Das Biosphärenreservat ist Landschaftsschutzgebiet, dazu gehören auch die Naturschutzgebiete „Niederoderbruch“ und „Breitefenn“. Außerdem wurden die Vogelschutzgebiete „Schorfheide-Chorin“ und „Unteres Odertal“ sowie die nach der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie  geschützten Gebiete „Brodowin - Oderberg“, „Pimpinellenberg und Trockenhänge Oderberg - Liepe“ und „Unteres Odertal“ durch die EU ausgewiesen.

BUND lehnt Planungsvorhaben ab

Der geplante Solarpark unterliegt dem kommunalen Planungsrecht der Stadt Bad Freienwalde, die gerade einen Bebauungsplan erarbeitet. Der BUND Brandenburg hat über das Landesbüro anerkannter Naturschutzverbände eine Stellungnahmen abgeben und äußert darin Bedenken gegen das Bauvorhaben, weil Beeinträchtigungen des FFH-Gebietes Trockenhänge Oderberge-Liepe zu befürchten sind. Es fehlt eine FFH-Vorprüfung, ein Artenschutzbericht, ein Grünordnungsplan und ein Umweltbericht.

Der BUND Brandenburg unterstützt mit dem Einreichen von Stellungnahmen die Bürgerinitiative Pro Wald Hohensaaten, die sich gegen den Bau des Solarparks engagiert.

 

Chronik

  • Dezember 2021: Stadtverordnetenversammlung von Bad Freienwalde fasst Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan
  • Frühjahr 2022: Vorentwurf des Bebauungsplanes wird ausgelegt, Anregungen und Bedenken sind möglich
  • Februar 2022: BUND und andere Naturschutzverbände äußern Bedenken zum Vorhaben
  • Oktober 2022: Infoveranstaltung der Bürgerinitiative in Bad Freienwalde mit mehr als 100 Teilnehmenden

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