S-Bahn-Verlängerung von Teltow nach Stahnsdorf

Biodiversität oder CO2-Einsparung - Eine schwere Abwägung

Zauneidechse in Stahnsdorf

Menschen zum Umsteigen vom Auto in den öffentlichen Nahverkehr zu bewegen, ist wichtig für den Klimaschutz. Wenn aber der Bau einer Bahnstrecke wertvolle Biotope zerschneidet, ist ein sorgfältiges Abwägen gefordert. Diese Problematik zeigt sich in Teltow und Stahnsdorf mit der geplanten S-Bahn-Verlängerung zur Sputendorfer Straße.

In Teltow wird das Landschaftsschutzgebiet „Buschwiesen“ zerschnitten. Derzeit finden wir hier ein dicht vernetztes Ökosystem mit hoher Biodiversität. Dachse, Rehe und der geschützte Feldhase leben in den Wiesen. Verschiedene Greifvögel, darunter auch der Rote Milan, jagen hier. Ein urwaldähnlicher Wald bietet zahlreichen Vögeln und Fledermäusen Lebensraum. Der Wald müsste für die Bahn zum größten Teil weichen. Damit geht die ausgleichende Klimafunktion des Waldes verloren. Die Wiesen werden durch die Bahn zentral zerschnitten und somit als Lebensraum unattraktiver.

In Stahnsdorf hat sich im vorhandenen Trog der Bahn ein wertvoller Baumbestand entwickelt. Dort suchen die Gutachter nach seltenen Insekten wie Holzbock und Eremit. Auch die Wiese, die für das Bahnhofsgelände vorgesehen ist, hat sich bei einer Begehung als artenreich gezeigt. Unter anderem bewohnen Reptilien, wie die Zauneidechse, den trockenen Standort.

Zwei Schutzgüter stehen somit in Konkurrenz zueinander: Einsparung von CO2-Emissionen durch Nutzung des ÖPNV versus Erhalt von Biodiversität und lokalen Klimaschutzfunktionen.

Der BUND setzt sich für eine Führung der S-Bahn in einem überdachten, begrünten Trog, sowie die Umsetzung von Ausgleichsmaßnahmen vor Ort ein.

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