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Moorrenaturierung: Baumaßnahmen am Trämmerfließ abgeschlossen

27. April 2018 | Moorschutz, Lebensräume, Biber

Gemeinsame Pressemitteilung vom BUND Brandenburg und dem Landesbetrieb Forst Brandenburg

Exkursion zur Moorrenaturierung am Trämmerfließ am 14.10.17, Foto: Carsten Preuß  (Carsten Preuß)

Die vom BUND Brandenburg als Träger durchgeführte Moorwiedervernässung am Trämmerfließ im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin wurde in den letzten Monaten erfolgreich umgesetzt. Auf Flächen des Landesbetriebes Forst Brandenburg – Landeswaldoberförsterei Reiersdorf / Revier Trämmersee – wurden zwischen Oktober 2017 und Februar 2018 unter anderem rund 30 Entwässerungsgräben verschlossen, um den Quellbereich des Trämmerfließes wieder zu vernässen.

Insbesondere das Quellmoor, welches den Trämmersee speist und damit als Quelle des Trämmerfließes fungiert, ist von hoher Bedeutung für den Natur- und Umweltschutz. „Die Wiederbelebung des Quellmoores ist ein wichtiger Beitrag für den Moor- und damit auch für den Klimaschutz. Intakte Moore haben verschiedene wichtige Funktionen. So dienen sie als Wasserspeicher, binden CO2 und bieten selten gewordenen Arten einen Rückzugsraum“, erklärt Carsten Preuß, Vorstandsvorsitzender des BUND Brandenburg. Um den Wasserstand im Quellmoor dauerhaft zu erhöhen, wurden die grätenförmigen Entwässerungsgräben in kurzen Abständen verschlossen und die schon vorhandenen Biberdämme im Hauptgraben durch Torfdämme unterstützt, so dass auch bei einer eventuellen Abwanderung des Bibers aus dem Gebiet die hohen Wasserstände erhalten bleiben.

Das Ziel ist auch eine Erhöhung der Grundwasserstände im Einzugsgebiet der Moorflächen. Davon profitiert auch der Landesforst als Flächeneigentümer. „Neben dem Moorschutz im engeren Sinne, ist für uns als Waldbewirtschafter von großer Bedeutung, dass mit diesem Projekt eine weitere Verbesserung des Landschaftswasserhaushaltes insgesamt erreicht werden kann. Davon profitieren unsere Wälder weit über das Moor hinaus. Dabei kann es passieren, dass kleinere Waldbereiche nicht mehr nutzbar sein werden, aber große Teile der umliegenden Wälder deutlich besser mit Wasser versorgt und somit produktiver und vitaler werden. Gerade in Zeiten des Klimawandels kann diesem Umstand gar nicht genug Bedeutung beigemessen werden.“, so Dietrich Mehl, Leiter der zuständigen Landeswaldoberförsterei Reiersdorf.

Unterhalb des Trämmersees wurde das zu DDR-Zeiten begradigte und vertiefte Trämmerfließ auf einer Länge von rund 600 m wieder natürlicher gestaltet. Durch den Einbau von Totholz und ehemaligem Grabenaushub wurde der schlängelnde Verlauf wiederhergestellt und der mittlere Wasserstand um bis zu 70 cm angehoben, so dass das Wasser wieder die benachbarte Talaue durchfließen kann. Außerdem wurden auch in diesem Bereich alte Entwässerungsleitungen entfernt. „Verschiedene Fischarten, aber auch Schreiadler und Schwarzstorch, die im Gebiet auf Nahrungssuche sind, werden von den Maßnahmen rund um den Trämmersee profitieren“, ergänzt Michaela Kruse, Projektleiterin beim BUND Brandenburg.

Die Entwurfs- und Genehmigungsplanung für das Vorhaben wurde vom Landesumweltamt Brandenburg finanziert und die Umsetzung durch ELER- und Landesmittel gefördert.

Weitere Infos zum Projekt gibt es hier.

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