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BUND und Bürgerinitiative „Contra Industrie-Ei Uckerseen“ wehren sich gegen Legehennenfabrik in Zollchow

21. August 2018 | Massentierhaltung, Landwirtschaft

Protestaktion an der Legehennenanlage Zollchow I beim "Radel gegen Riesenställe" am 1.7.2018. Foto: BUND Brandenburg Protestaktion an der Legehennenanlage Zollchow I beim "Radel gegen Riesenställe" am 1.7.2018.  (BUND Brandenburg)

Am vergangenen Freitag hat der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Brandenburg seinen Widerspruch gegen die Genehmigung einer zweiten Legehennenfabrik in Zollchow (Zollchow II) mit 39.990 Tieren begründet. Derweil hat die Antragstellerin eine Genehmigung auf sofortige Vollziehung erwirkt. Der BUND beantragt daraufhin beim Verwaltungsgericht die Wiederherstellung der aufschiebenden Wirkung.

Das Landesamt für Umwelt hatte die sofortige Vollziehung mit vorrangig privatem Interesse der Antragstellerin begründet. Der BUND hält entgegen, dass der Schutz der Umwelt gegenüber dem wirtschaftlichen Interesse der Antragstellerin überwiegen sollte. „Durch eine weitere Legehennenanlage käme es zu einer erhöhten Belastung des Grundwassers und der umliegenden Gewässer mit Stickstoff. Zudem wären die Wanderkorridore von Rotbauchunke und Laubfrosch zu den Kleingewässern und den Naturschutzgebieten ,Charlottenhöhe‘ und ,Eulenberg‘ unterbrochen“, erklärt der stellvertretende Landesvorsitzende des BUND Brandenburg, Thomas Volpers.

Die Bürgerinitiative „Contra Industrie-Ei Uckerseen“ kämpft mit dem BUND seit 2014 gegen die im Jahr 2013 erteilte Genehmigung von Zollchow II. Mit einem Eilverfahren beim Verwaltungsgericht konnte der BUND schon 2015 einen Baustopp erwirken. Die gegen den Beschluss eingelegte Beschwerde hat das OVG Berlin-Brandenburg abgewiesen. Zollchow I und II hätten gemeinsam bewertet müssen. Bei der kumulierten Tierplatzanzahl von 79980 hätte eine Öffentlichkeitsbeteiligung und eine Umweltverträglichkeitsprüfung stattfinden müssen.

Der BUND Brandenburg koordiniert die Kampagne „Stoppt den Megastall“, die über Massentierhaltung in Brandenburg informiert und Bürgerinitiativen bei ihrem Protest gegen neue Tierfabriken mit Gutachten, juristischer Hilfe und Öffentlichkeitsarbeit unterstützt. Die Kampagne war nach dem erfolgreichen Volksbegehren gegen Massentierhaltung vom Aktionsbündnis Agrarwende Berlin-Brandenburg 2016 ins Leben gerufen worden.

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