Ökotipp: Freizeit am Wasser

10. August 2024 | BUNDzeit, Wasser

Abstand zu den Seerosen bitte! (Foto: Sebastian Petrich)

„Pack die Badehose ein, nimm dein kleines Schwesterlein und dann nüscht wie raus nach Wannsee!“ Neben dem Schwesterlein, falls vorhanden, sollte man noch etwas anderes beim Freizeitaktivitäten am Wasser nehmen, nämlich Rücksicht auf die Natur. Beschränken Sie sich auf offizielle Badeplätze und respektieren Sie Schutzgebiete. Falls Sie Ihren Hund mitnehmen, führen Sie ihn immer an der Leine, damit er keine nistenden Vögel aufschreckt.

Ob beim Schwimmen, Paddeln, Segeln oder Spazierengehen, immer gilt es großzügig Abstand zu Schilfgürteln zu halten. So schützen Sie den Lebensraum zahlreicher Pflanzen, Fische, Vögel und anderer Kleintiere. Auch seichte Gewässer, vor allem solche mit Wasserpflanzen, sollten Sie meiden, weil dort Fische und Amphibien laichen. Das gilt auch für tiefere Bereiche, die auf der Oberfläche mit Pflanzen, etwa Seerosen, bedeckt sind.

Als Faustregel für die Mindestwassertiefe beim Paddeln gilt: Das Paddel darf nicht auf Grund stoßen. Stand-up-Paddler*innen aufgepasst: Wasservögel nehmen die Silhouette schon aus mehreren hundert Metern als Bedrohung wahr. Wenn die Vögel flüchten, sollte man den Abstand vergrößern. Um nicht vor Ort von zu niedrigen Pegeln oder Wassersportverboten in Naturschutzgebieten überrascht zu werden, empfiehlt es sich, vorab den aktuellen Status der Gewässer zu checken, etwa mit der App www.canua.info.

Bevor Sie ins kühle Nass abtauchen, lohnt sich ein Blick auf die Inhaltsstoffe Ihrer Sonnencreme. Dabei hilft Ihnen die ToxFox- App des BUND. Viele Sonnenschutzmittel enthalten Mikroplastik und chemische Stoffe wie Octinoxat und Oxybenzon, die beim Baden ins Wasser gelangen und das Ökosystem schädigen. Die bessere Wahl sind mineralische Sonnencremes. Aber auch die können Nanopartikel mit noch ungeklärten ökologischen Auswirkungen enthalten. Produkte mit diesen Partikeln erkennen Sie am Kürzel „nano“ in der Liste der Inhaltsstoffe. Mit Blick auf die eigene Gesundheit ist es ohnehin das Beste, starke direkte Sonneneinstrahlung in der Mittagshitze ganz zu meiden.

Dieser Artikel erschien in der BUNDzeit 2024-3. Mehr zum Schwerpunktthema Wasser:

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