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Exkursion zur Moorrenaturierung am Trämmerfließ

15. Oktober 2017 | Alleskönner Moor, Flüsse & Gewässer, Moorschutz, Umweltbildung, Moorpaten, Biber

An Samstag luden wir mit unserem Landesvorsitzenden Carsten Preuß und der Projektleiterin des Bauvorhabens Michaela Kruse zu einer Moor-Exkursion ins Trämmerfließ im OT Schluft der Gemeinde Schorfheide ein.

Baumaßnahmen der Moorrenaturierung am Trämmerfließ  (Foto: Carsten Preuß)

An Samstag luden wir mit  unserem Landesvorsitzenden Carsten Preuß und der Projektleiterin des Bauvorhabens Michaela Kruse zu einer Moor-Exkursion ins Trämmerfließ im OT Schluft der Gemeinde Schorfheide ein. Anlass waren die begonnenen Renaturierungsarbeiten im Moor. Über 20 Teilnehmende nutzten die Gelegenheit um sich über die Renaturierungsarbeiten zu informieren.

Besonders die Quellnische des Trämmerfließes ist als großer Quellmoorkomplex von großer Bedeutung für den Moorschutz. Durch Entwässerung ist dieser momentan stark beeinträchtigt. Daher soll innerhalb der Quellnische durch Rückbau des Grabensystems der natürliche Wasserhaushalt so weit als möglich wieder hergestellt werden. Ziel ist die Reaktivierung des Quellmoores in den Hangbereichen, sowie die Wiederherstellung des Verlandungsmoores im Senkenbereich. Die Exkursionsteilnehmer konnten die laufenden Arbeiten besichtigen. Die bauausführende Firma war gerade mit der Verplombung von Meliorationsgräben beschäftigt.

Im Winter 2017/18 werden mehrere Flächen rund um den Trämmersee wiedervernässt. Das Projektgebiet ist Teil des FFH-Gebietes "Schnelle Havel" und liegt im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin. Das nützt auch dem Klimaschutz, da funktionierende Moore klimarelevante Gase wie bspw. CO2 binden.

Unterhalb des Trämmersees soll die Qualität des durch das Gebiet fließenden Trämmerfließes erhöht werden. Dazu sollen unter anderem eine ruhige Strömung, ein mäandrierender Verlauf und eine breite amphibische Uferzone wiederhergestellt werden. Die Maßnahmen zur Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie sollen mit Moorschutzmaßnahmen kombiniert werden. Insbesondere ist eine Strukturverbesserung des Trämmerfließes durch Sohlaufhöhungen vorgesehen, so dass eine möglichst umfassende Wasserrückhaltung zur Wiedervernässung von Moorflächen erfolgt. So kann der Lebensraum von Bibern, Fischottern, dem Moorfrosch und seltenen Fischarten wie dem Steinbeißer verbessert und vergrößert werden.

Das Land Brandenburg ist durch seinen Reichtum an Niedermooren in der Verantwortung, sich auch um diesen Lebensraum für Tiere, Pflanzen und den Menschen zu kümmern. Noch etwa 166.000 Hektar Moorfläche gibt es in Brandenburg. Gegenwärtig sind nur noch 10 Prozent der brandenburgischen Moore in einem naturnahen Zustand und lediglich zwei Prozent des Gesamtmoorbestandes bilden noch Torf.

Wir führen dieses Moorrenaturierungsprojekt mit Landes- und ELER-Mitteln durch.

Die Exkursion fand im Rahmen von Alleskönner Moor statt. Weitere Veranstaltungen wie diese zum Thema Moorschutz auch für u.a. Familien und Kindergruppen werden im Rahmen von Alleskönner Moor bis Ende 2019 stattfinden.

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