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BUND zeigt Ausstellung "Abenteuer Faltertage" im Krugpark

01. Mai 2017 | Schmetterlinge, Ausstellung

Der BUND Brandenburg ruft dazu auf, sich im Rahmen der Aktion „Abenteuer Faltertage" für den Schutz von Tag- und Nachtfaltern einzusetzen. Dazu wurde am Freitag, den 7. April, in der Umweltpyramide des Naturschutzzentrums Krugpark in Brandenburg an der Havel eine Ausstellung zum Thema eröffnet.

Ausstellung "Falter"  (Foto: Mario Sitte)

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) in Brandenburg ruft dazu auf, sich im Rahmen der Aktion „Abenteuer Faltertage" für den Schutz von Tag- und Nachtfaltern einzusetzen. Dazu wurde am Freitag, den 7. April, in der Umweltpyramide des Naturschutzzentrums Krugpark in Brandenburg an der Havel eine Ausstellung zum Thema eröffnet. Die Ausstellung informiert noch bis Ende Juni über die Vielfalt der Schmetterlinge und über deren Rückgang (Öffnungszeiten: Mo., Di., Mi., Do.: 8:00 Uhr bis 15:00 Uhr, Fr.: 8:00 Uhr bis 13:00 Uhr). Außerdem erfahren Besucherinnen und Besucher, wie man beim Schutz dieser besonderen Insekten helfen kann, beispielsweise durch Tagfalterzählungen und andere Maßnahmen.

Hilfe können Schmetterlinge gut gebrauchen, denn es sind immer mehr Arten in ihren Beständen rückläufig. Von den 189 Tagfalterarten in Deutschland stehen über 70 Prozent auf der roten Liste. Bei den Nachtfaltern ist bereits die Hälfte gefährdet. "Um mehr über das Vorkommen und die Häufigkeit von Schmetterlingen zu erfahren, brauchen wir auch die Unterstützung von Interessierten, zum Beispiel durch die Zählung von Tagfaltern. Das ist in der Natur genauso möglich wie im eigenen Garten“, erklärt Axel Heinzel-Berndt, Naturschutzreferent des BUND Brandenburg. Die Aktion „Abenteuer Faltertage“ ruft dazu auf, bei der Dokumentation der Schmetterlingsbestände zu helfen und selbst aktiv zu werden.

Axel Heinzel-Berndt rät: „Wer Schmetterlingen einen Lebensraum bieten möchte und einen Garten, einen Balkon oder sogar ein Stück Land besitzt, kann und sollte auf die einheimischen Blumen zurückgreifen. Außerdem ist es gut, von vielen Menschen unerwünschte, aber für Falter wichtige Pflanzen, wie die Brennnessel und andere Wildkräuter, stehen zu lassen und Pestizide zu vermeiden.“  Auch mit ihrem Kaufverhalten können Menschen etwas für die Erhaltung von Schmetterlingen tun, zum Beispiel durch den Kauf von biologisch erzeugten Produkten und torffreier Erde. "Moore sind für einige Falter sehr wichtig, werden aber immer mehr zerstört, unter anderem durch den Torfabbau“, so Heinzel-Berndt.

Gründe für den Rückgang der Tagfalter sind zum einen die intensivere Landschaftsnutzung. Heinzel-Berndt: „Durch den Bau von Straßen wird die Landschaft zerstückelt und der Boden immer mehr versiegelt. Die Intensivierung der Landwirtschaft führt zur zunehmenden Verarmung der Pflanzenvielfalt. Durch Monokulturen, Herbizide und Vernichtung der Ackerrandstreifen kommen Wildpflanzen immer seltener vor.“ Jedoch sind ebenjene die Lebensgrundlage der Schmetterlinge. Die meisten Raupen sind an wenige Futterpflanzen gebunden, ausgewachsene Schmetterlinge ernähren sich vom Nektar bestimmter Blumen. Auch die Trockenlegung von Mooren raubt vielen Schmetterlingen ihren Lebensraum, da ihre Raupen auf Pflanzen angewiesen sind, die nur dort wachsen.

Der Klimawandel ist ein anderer Grund für den Rückgang der Schmetterlingspopulationen. Durch Temperaturveränderungen kann es passieren, dass sich Pflanzen oder die Schmetterlinge mit einer anderen Geschwindigkeit entwickeln. So kann es sein, dass die bevorzugte Pflanze bereits verblüht ist, wenn der Schmetterling schlüpft oder, umgekehrt, der Schmetterling in seiner Entwicklung schneller ist, als die Futterpflanze. Dies bedeutet, dass Raupen unter Umständen keine Nahrung finden. Finden Schmetterlinge keine Nahrung, wandern sie immer mehr nach Norden. Jedoch werden sie von der Erderwärmung immer mehr eingeholt. Das bedeutet, dass die Schmetterlinge immer schlechter an ihre Umgebungstemperatur angepasst sind. Wird es zu warm, kann es dazu kommen, dass die Raupen überhitzen und absterben.


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