
Bedrohung des Trinkwassers durch Sulfat
Das unsichtbare Sulfat aus der Tagebauregion bedroht die Trinkwassergewinnung aus der Spree bis nach Berlin.
Die Braunkohleförderung und -verstromung beeinträchtigt nicht nur das Klima, sondern stellt durch die großflächigen Tagebaue auch einen gewaltigen Eingriff in die Natur und die Landschaft dar. Besonders der Wasserhaushalt wird stark geschädigt.
Damit die riesigen Braunkohlegruben nicht voll Wasser laufen, muss das Grundwasser beständig abgepumpt und abgeleitet werden. Diese sogenannten Sümpfungswässer sind in der Lausitz im hohen Maße mit Eisen und Sulfat belastet.
Die Ursache für dieses als "Braune Spree" bekannt gewordene Problem: Wenn das Pyritgestein in den Tagebaukippen mit Sauerstoff aus der Luft in Berührung kommt, bilden sich schwefelsaure Verbindungen und oxidierte Eisenverbindungen. Mit dem aufsteigenden Grundwasser lösen sich diese und führen zur Versauerung und Verockerung des Wassers. In den verschlammten Gewässern ist Leben für Tiere kaum möglich. Das Sulfat bedroht zudem die Trinkwassergewinnung aus der Spree bis nach Berlin. Jahrelang hieß es, nur die ehemaligen Tagebaue aus DDR-Zeiten sind schuld an der Verschmutzung, doch mittlerweile ist klar: die aktiven Braunkohlegruben sind für mehr als die Hälfte der Sulfatbelastung und für einen großen Teil der Eisenbelastung verantwortlich.
Einen guten Überblick über die Thematik der "Braunen Spree" bietet dieser Beitrag von RBB-klartext (1.4.2015):
Das unsichtbare Sulfat aus der Tagebauregion bedroht die Trinkwassergewinnung aus der Spree bis nach Berlin.
Nicht genug gegen Gewässerschädigung getan: Der BUND Brandenburg hat gegen die 2008 erteilte wasserrechtliche Erlaubnis geklagt - und nach über zehn Jahren verloren.
Die Gewässerverschmutzung durch den Braunkohleabbau wird noch mindestens Jahrzehnte andauern. Für die Schäden muss der Verursacher zahlen. Doch ist das Geld der LEAG dafür sicher?
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